Marc Marquez hat der MotoGP-Saison 2025 bisher den Stempel aufgedrückt. Nur ein Sturz in Austin verhinderte Siege in allen vier Grand Prix. Sprints und Pole-Positions sammelte er hingegen allesamt ein. Vor dem Heimrennen in Jerez sieht er sich aber noch nicht einmal am Limit. Seine Konkurrenten ahnen, welchen Berg sie zu erklimmen haben.

Marc Marquez erklärt: Noch nicht so am Limit wie auf der Honda

"2020 war mein Niveau bei diesem Grand Prix fantastisch. Das Gefühl und mein körperlicher Zustand waren fantastisch. Jetzt fühle ich mich anders", begann Marquez seine Ausführungen am Donnerstag auf die Frage, wie er sein Niveau auf der Ducati einschätze. Gemeint war natürlich die Leistungsfähigkeit vor dem Sturz, bei dem er sich karrierebedrohend schwer verletzte.

Auf der Honda war Marc Marquez am Limit, Foto: MotoGP.com
Auf der Honda war Marc Marquez am Limit, Foto: MotoGP.com

Doch dann kamen die entscheidenden Worte, die der Rest des MotoGP-Feldes wohl nur ungern hören möchte: "Ich bin schnell, aber es ist schwierig zu erkennen, wo das Limit liegt. Auf der Honda wusste ich nach so vielen Jahren genau, wo das Limit ist. Wo muss ich mich verbessern? Wo kann ich attackieren? Da ergründe ich in diesem Jahr immer noch einige Bereiche. Damit habe ich in Katar angefangen, als ich mich in Rechtskurven verbesserte. Das muss ich nun fortsetzen."

Der überlegene Mann der Saison ist also noch nicht am Limit angekommen? Seine drei engsten Verfolger - aufgrund der Stärke von Ducati realistischerweise auch die einzigen Titelkonkurrenten - mussten sich in der Pressekonferenz die Frage gefallen lassen, wie der Ausnahmefahrer denn zu schlagen sei?

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Morbidelli und Alex Marquez: Gegen Marc Marquez ist Perfektion gefragt

Franco Morbidelli machte nicht viel Hoffnung auf eine abwechslungsreiche Saison: "Wie Marc die Saison begonnen hat, war unglaublich. Es ist die Art, wie er jeden Aspekt des Wochenendes perfektioniert, jede Runde, jedes Rennen, was so beeindruckt. Wenn du ihn schlagen willst, dann musst du das Beste geben, das du zu bieten hast. Jeder muss sein bestes Können zeigen, oder eigentlich sogar noch mehr."

Das MotoGP-Podium in Argentinien
Alex Marquez (l.) und Franco Morbidelli(r.) mussten sich bisher geschlagen geben, Foto: MotoGP Press

Marcs Bruder Alex Marquez wagte sich ein kleinwenig mehr aus dem Fenster, allerdings nur einen Hauch: "Marc ist in großartiger Verfassung, aber mit Sicherheit werden Strecken kommen, wo er sich etwas schwerer tut. Es ist unmöglich in 22 Rennen immer komplett abzuliefern, aber er ist in der Lage das Blatt zu wenden, wenn die Dinge nicht richtig laufen. Um ihn zu schlagen, brauchst du das perfekte Wochenende in jeder Session." Dieses lieferte bisher aber eben nur der Dominator selbst ab.

Einzige wirkliche Ansage: Francesco Bagnaia will den MotoGP-König stürzen

Bleibt noch der offensichtlichste Konkurrent übrig. Francesco Bagnaia tat, was vom zweifachen MotoGP-Weltmeister zu erwarten war. Als einziger gab es von ihm so etwas wie eine Kampfansage: "Ich glaube an den Kampf um den Sieg. Mein Potential ist groß genug, um darum zu kämpfen. Momentan habe ich Probleme, ein gutes Gefühl zu finden, während er [Marc Marquez] in großartiger Form ist. Er meistert alles perfekt. Wir alle wissen um sein Potential. Um ihn zu schlagen, musst du einen Schritt voraus sein. Ich arbeite daran."

Marquez nimmt das ernst und erinnert an Bilanz des Italieners in Jerez: "Pecco [Bagnaia] hat hier in den letzten drei Jahren gewonnen, natürlich ist er ein Kandidat [für den Sieg, Anm. d. Red.]." Und auch von seinem Teamkollegen will er lernen, sich weiter ans Limit zu arbeiten: "Er benutzt einige Dinge anders. Ich werde mich dazu zwingen, ihn in diesen Aspekten zu kopieren." Was er damit jedoch genau meint, blieb offen. Im Paddock ist es aber kein Geheimnis, dass Bagnaia als ein Meister auf der Bremse gilt.

Wie ihr den Spanien Grand Prix verfolgen könnt, erfahrt ihr hier: