Nach der Kollision zwischen Francesco Bagnaia und Alex Marquez in Aragon liefen die Gemüter im MotoGP-Paddock heiß. Die Schuldfrage trieb alle um: Fahrer, Fans und Stewards. Letztere entschieden auf einen Rennunfall. Eine ähnliche Meinung vertrat Pol Espargaro, der TV-Experte beim spanischen Ableger von DAZN ist. Er machte daraufhin keine guten Erfahrungen mit den Fans.

Espargaro stellt klar: Beide konnten sich nicht sehen

Der KTM-Testfahrer stellte beim Rennen in Misano noch einmal klar, was er in seiner Funktion als Experte zur Kollision äußerte: "Was ich gesagt habe, war, dass in dieser Situation beide in Problemen waren, da sie sich nicht gegenseitig sehen konnten. Wenn ich mir das im Fernsehen ansehe, dann glaube ich nicht, dass Alex [Marquez] die Bewegung von Pecco [Bagnaia] antizipieren konnte. Und genauso gilt das auch umgekehrt."

Marc Marquez mit Pol Espargaro in der Startaufstellung
Pol Espargaro (hier mir Marc Marquez) ist TV-Experte bei DAZN, Foto: LAT Images

'Hooligans' verwenden Fahreraussagen gegen den jeweils anderen

Also eine Einschätzung, die der der Stewards ähnelt. Das änderte nichts daran, dass bei Fahrern und Fans Schuldzuweisungen auf der Tagesordnung waren. Espargaro ärgerten vor allem einige Reaktionen der Fans. Er benutzte einen wenig schmeichelhaften Begriff aus dem Fußball: "Es gibt eine Menge Hooligans, die die Aussagen der Fahrer nehmen, um sie gegen andere zu verwenden. Das ist sehr schlimm."

In diesem Fall steckte natürlich noch viel mehr dahinter als der reine Unfall. Francesco Bagnaia ist Zögling der VR46-Academy und von Valentino Rossi. Alex Marquez ist der Bruder von Marc Marquez. Dass hier zwei Fan-Lager aufeinanderprallen, welche seit hinlänglich bekannten Ereignissen in der Saison 2015 verfeindet sind, heizte sich Sache natürlich noch weiter auf. Espargaro stört, dass seine Analysen für diese Fehden herangezogen werden.