Die Startnummern der MotoGP-Fahrer haben einen einfachen Zweck: Die Zuschauer sollen die Piloten daran erkennen können und die offiziellen haben eine Kennung für jeden Starter. Für einige unter den Stars haben diese Nummern aber eine besondere Bedeutung, für andere hingegen kamen sie beinahe banal zustande. Motorsport-Magazin.com erklärt euch bei allen 22 Fahrern der Königsklasse, was es mit ihren Startnummern auf sich hat.

Jorge Martin: Startnummer 1 & 89

Dem Weltmeister steht das Vorrecht der Nummer 1 zu und so startet Jorge Martin 2025 auch mit dieser. Ohne den Status des Titelverteidigers war der 'Martinator' zuvor mit der 89 unterwegs. Diese ist eigentlich nicht seine präferierte Nummer. Seit Kart-Tagen und in den Juniorenkategorien nutzte der Aprilia-Pilot die 88. Diese war jedoch in der MotoGP bereits belegt, also packte er noch eins drauf.

Jorge Martin mit der Startnummer 1 auf seiner Aprilia
Jorge Martin hat 2025 die Nummer 1 des Weltmeisters, Foto: Aprilia Racing

Johann Zarco: Startnummer 5

Bei Johann Zarco müssen wir in das Umfeld des Franzosen blicken, um die Antwort auf die Frage nach seiner Startnummer 5 zu finden. Mit dieser fuhr sein ehemaliger Manager und Mentor Laurent Fellon in den 1980er Jahren. Leider verstarb der Franzose 2022 im Alter von nur 61 Jahren an Krebs. Seine Nummer ist durch Zarco aber weiterhin in der Motorrad-Weltmeisterschaft präsent.

Johann Zarco ist mit der 5 unterwegs, Foto: IMAGO / NurPhoto
Johann Zarco ist mit der 5 unterwegs, Foto: IMAGO / NurPhoto

Luca Marini: Startnummer 10

Bei Luca Marini dreht sich alles um das Geburtsdatum. Der Italiener wurde am 10.8.1997 geboren. In der Moto3 startete er daher mit der Nummer 97. Als diese jedoch in der Moto2 bereits vergeben war, wechselte er auf den Tag der Geburt und ist seitdem bei der 10 geblieben.

Luca Marini hat die 10, Foto: IMAGO / PsnewZ
Luca Marini hat die 10, Foto: IMAGO / PsnewZ

Maverick Vinales: Startnummer 12

"Never change a winning Number" - So lautet das Motto bei Maverick Vinales. Mit der 12 gewann er in Kindheitstagen viele Rennen, sogar gegen Marc Marquez. Daher betrachtet der Spanier sie als Glückszahl. Leider musste er lange warten, bis seine Lieblingsnummer in der Motorrad-WM für ihn frei wurde. Erst 2019 konnte 'Topgun' zu ihr wechseln. Zuvor war er auch mit der 25 und der 40 unterwegs.

Maverick Vinales (Red Bull KTM Tech3)
Die 12 von Maverick Vinales ist etwas schwer zu erkennen, Foto: IMAGO / NurPhoto

Fabio Quartararo: Startnummer 20

Abgesehen von der roten Farbe hat sich 'El Diablo' bei der Wahl seiner Startnummer nichts Teuflisches ausgedacht. Fabio Quartararo wurde am 20.4.1999 geboren. Die 20 spiegelt also schlicht den Geburtstag des Weltmeisters von 2021 wider.

Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP)
Die rote 20 von 'El Diablo' ist stets gut sichtbar, Foto: IMAGO / PsnewZ

Franco Morbidelli: Startnummer 21

Franco Morbidelli bevorzugt eigentlich die Nummer 12. Diese findet sich auch noch auf seinen Social-Media-Kanälen. Doch die hat ihm Maverick Vinales vor der Nase weggeschnappt. Also hat der Italiener einfach die Ziffern umgedreht und so fährt er mit der 21 in der Königsklasse.

Aus 12 mach 21 bei Franco Morbidelli, Foto: IMAGO / NurPhoto
Aus 12 mach 21 bei Franco Morbidelli, Foto: IMAGO / NurPhoto

Enea Bastianini: Startnummer 23

Bei Enea Bastianini war die präferierte Nummer aus den unteren Klassen ebenfalls bereits vergeben. Eigentlich wollte 'La Bestia' mit der 33 antreten, doch die fährt bereits Brad Binder. Deswegen steht nun die 23 auf seinem Motorrad. Der Grund ist einfach: Diese Nummer sieht der 33 noch am ähnlichsten.

Enea Bastianini (Red Bull KTM Tech3)
Die 23 auf der Tech3-KTM von 'La Bestia', Foto: IMAGO / PsnewZ

Raul Fernandez: Startnummer 25

Eigentlich betrachtet Raul Fernandez die 3 als seine Glückszahl. Da diese beim Einstieg in die Motorrad-WM schon vergeben war, wollte er die 23. Aber auch die bekam er nicht. Die Dorna teilte ihm letztendlich die 25 zu. Bei dieser ist der Spanier bis heute geblieben. Manchmal ist eine Zahl eben auch nur eine Zahl.

Raul Fernandez (Trackhouse MotoGP Team)
Die 25 wurde Raul Fernandez einfach zugewiesen, Foto: IMAGO / PsnewZ

Brad Binder: Startnummer 33

Ursprünglich wollte Brad Binder die Nummer 41 fahren, diese wurde jedoch von Aleix Espargaro gehalten. Die Wahl fiel daraufhin auf die 33, weil diese Nummer seinen Initialen BB sehr ähnlichsieht. Im Übrigen ist der Südafrikaner auch bei der 33 geblieben, nachdem Espargaro seine Karriere als Stammfahrer beendete. Es scheint also kein Wechsel mehr anzustehen.

33, oder BB wie Brad Binder?, Foto: KTM Media
33, oder BB wie Brad Binder?, Foto: KTM Media

Somkiat Chantra: Startnummer 35

Der erste Thailänder in der Königklasse fährt seine Nummer seit den Zeiten in der Junior GP Meisterschaft. Die 35 hat für Somkiat Chantra auch noch eine weitere schöne Eigenschaft. Die Quersumme ergibt 8 und diese gilt in seiner Heimat als eine Zahl der Hoffnung.

Somkiat Chantra (LCR Honda)
Die 35 hat die Quersumme 8, in Thailand wichtig, Foto: IMAGO / PsnewZ

Joan Mir: Startnummer 36

Bei Joan Mir hilft ein Blick in die Familiengeschichte. Der Weltmeister von 2020 fährt die 36, weil diese bereits von seinem Cousin genutzt wurde. Joan Perello startete mit ihr von 2009 bis 2011 bei den 125ern, holte dabei aber keine Punkte. Da ist die Nummer bei Mir wohl in deutlich besseren Händen.

Joan Mir (Honda HRC Castrol)
Die 36 von Joan Mir hat sowas wie Familientradition, Foto: IMAGO / PsnewZ

Pedro Acosta: Startnummer 37

Jungstar Pedro Acosta präferierte in seiner gesamten Karriere bisher die 37. Im Debütjahr 2024 konnte er diese allerdings nicht wählen, da Teamkollege Augusto Fernandez sie hielt. Acosta wählte die 31 und ließ sie der 37 möglichst ähnlichsehen. Seit 2025 braucht er diesen Trick nicht mehr. Mit dem Abschied von Fernandez aus der Königklasse hat der KTM-Pilot sich seine Lieblingsnummer wieder zurückgeholt.

Pedro Acosta beim Sepang-Test der MotoGP
Pedro Acosta ist 2025 zurück zur 37 gewechselt, Foto: Red Bull Content Pool

Alex Rins: Startnummer 42

Die Fans des Kult-Romans 'Per Anhalter durch die Galaxis' müssen wir hier leider enttäuschen. Die 42 von Alex Rins bezieht sich nicht auf die Antwort auf alle Fragen des Universums. Vielmehr ist es auch hier eine Zahlenspielerei. Ursprünglich war die 24 die Nummer des Spaniers. Diese war aber beim Eintritt in die WM belegt und so drehte er die Ziffern um.

Alex Rins wollte eigentlich die 24, doch es wurde die 42 daraus, Foto: Yamaha Motor Racing
Alex Rins wollte eigentlich die 24, doch es wurde die 42 daraus, Foto: Yamaha Motor Racing

Jack Miller: Startnummer 43

Bei Jack Miller geht die Startnummer auf Erfolge in der Jugendzeit zurück. Im Motocross wurde ihm einst die 543 zugeteilt. Da es auf der Rundstrecke nur zweistellige Nummern gibt, gewann er 2011 die IDM in der 125er-Klasse mit der 43. In der Weltmeisterschaft war 43 aber zunächst belegt und er startete mit der 8. Als diese beim MotoGP-Aufstieg von Hector Barbera blockiert war, ging es zurück zur 43. Seitdem ist 'Thriller Miller' dabei verblieben.

Jack Miller (Prima Pramac Racing)
In der 43 von Jack Miller ist die Flagge Australiens zu sehen, Foto: IMAGO / NurPhoto

Fermin Aldeguer: Startnummer 54

Auch bei Fermin Aldeguer reicht ein blickt in den Pass, um die Startnummer zu verstehen. Der Spanier wurde am 5.4.2005 geboren. Aus dem fünften Tag des vierten Monats wurde die 54.

Fermin Aldeguers Geburtstag verbirgt sich hinter der 54, Foto: Gresini Media
Fermin Aldeguers Geburtstag verbirgt sich hinter der 54, Foto: Gresini Media

Francesco Bagnaia: Startnummer 63

Beim zweifachen MotoGP-Weltmeister Francesco Bagnaia können wir wieder die Rechenspiele auspacken. Mit der 63 geht der Ducati-Star erst an den Start, seitdem er in die Königsklasse aufgestiegen ist. Ursprünglich begann er mit der 21 in der Moto3. Diese war in der Moto2 aber belegt. Also verdoppelte er den Wert auf 42. Die Nummern 21 und 42 waren aber beide in der höchsten Kategorie bereits in Benutzung. Es ging also weiter zur Verdreifachung und damit zur 63. Wenn er nochmal die Klasse wechselt und dort alle drei Multiplikationen vergeben sind, hat er also auch noch die 84 im Petto.

3 mal 21 macht 63 für Pecco Bagnaia, Foto: Ducati Media
3 mal 21 macht 63 für Pecco Bagnaia, Foto: Ducati Media

Alex Marquez: Startnummer 73

Jetzt wird es eigentümlich. Bei Alex Marquez ist die Rechnung nicht auf den ersten Blick erkennbar. Seine Lieblingsnummer ist eigentlich die 23. Zum WM-Einstieg war diese Nummer jedoch belegt, weshalb er auf die Nummer 12 wechselte. Beim Aufstieg in die Moto2 war jedoch auch diese Nummer schon vergeben, weshalb Marquez die 23 von seinem Jahrgang (1996) abzog und seither mit der 73 fährt. Da hätte man auch gleich darauf kommen können!

Alex Marquez (BK8 Gresini Racing MotoGP)
Die 73 von Alex Marquez ist das ungewöhnlichste Rechenspiel, Foto: IMAGO / PsnewZ

Ai Ogura: Startnummer 79

Eigentlich bevorzugte Ai Ogura in seiner Kindheit die Nummer 7. Beim Start im Asia Talent Cup wurde ihm aber die 9 zugewiesen. In der Weltmeisterschaft hat der Japaner dann einfach beide kombiniert und so wurde 79 daraus.

Ai Ogura (Trackhouse MotoGP Team)
Ai Ogura: 7 plus 9 macht 79, Foto: IMAGO / Action Plus

Miguel Oliveira: Startnummer 88

Bei Miguel Oliveira ist die Sache auch eher kurios. Der Portugiese fuhr als Kind mit der 41. Eines Tages hatte er aber keinen Sticker mit einer 1 zur Hand und machte deswegen aus der 41 eine 44. Die 44 hielt in der MotoGP aber bereits Pol Espargaro. Also gab es das Rechenspiel mit der Verdoppelung und so wurde aus der 41 letztlich die 88.

Miguel Oliveiras 88 ist ebenfalls das Ergebnis eines Rechenspiels, Foto: Pramac Racing
Miguel Oliveiras 88 ist ebenfalls das Ergebnis eines Rechenspiels, Foto: Pramac Racing

Marc Marquez: Startnummer 93

Wir beschließen unsere Liste mit der berühmtesten aller Nummern im Feld. Die 93 von Marc Marquez ist auch über die Grenzen des Motorradsports und seinen Fans bekannt, ähnlich wie die 46 von Valentino Rossi. Hinter der Nummer gibt es aber leider keine spektakuläre Geschichte zu erzählen. Sie spiegelt einfach nur das Geburtsjahr des Superstars wider, der 1993 das Licht der Welt erblickte.

Marc Marquez fährt mit der 93, Foto: Ducati Media
Marc Marquez fährt mit der 93, Foto: Ducati Media

Einschränkung: Diese Nummern sind in der MotoGP nicht verfügbar

Einige Nummern können zwischen 1 und 99 können nicht gewählt werden. Zuerst einmal ist da natürlich die Nummer 1 selbst, die stets nur dem jeweiligen Titelverteidiger vorbehalten ist. Francesco Bagnaia und Jorge Martin nutzten diese von 2023 bis 2025, doch zuvor war die 1 eher unüblich geworden. Die Champions blieben zumeist bei ihrer angestammten Nummer. Bei allen anderen Nummer gilt: Wer zuerst Anspruch erhebt, bekommt sie.

Die 46 von Valentino Rossi darf nicht mehr vergeben werden, Foto: Milagro
Die 46 von Valentino Rossi darf nicht mehr vergeben werden, Foto: Milagro

Es gibt jedoch noch weitere Einschränkungen. Drei weitere Startnummern sind zu Ehren ehemaliger Fahrerin in allen Klassen geschützt worden. Dabei handelt es sich um die 34 von Kevin Schwantz, die 46 von Valentino Rossi und die 65 von Loris Capirossi. Nur in der MotoGP sind außerdem drei weitere Nummern verstorbener Piloten gesperrt. Dabei handelt es sich um 58 von Marco Simoncelli, die 69 von Nicky Hayden und die 74 von Daijiro Katoh.