In den kommenden Wochen stehen gleich zwei MotoGP-Events in Misano auf dem Programm. Beabsichtigt war dieser 'Double Header' (zwischen dem aber ein rennfreies Wochenende liegt) an der Adriaküste nicht. Vielmehr mussten die Verantwortlichen der Königsklasse auf die Absage des Indien-Grand-Prix reagieren und ein Ersatz-Event auf die Beine stellen. Misano sprang in die Bresche. Nun stehen uns also zwei Sprint- und GP-Rennen auf einer Strecke bevor, auf welcher Ducati in den letzten Jahren absolut überlegen war. Drohen uns nun also zwei öde MotoGP-Wochenenden?
Auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli werden aber nicht nur die 13. und 14. Saisonstation abgehalten: Zwischen den GPs findet am 09. September auch noch ein offizieller Testtag statt, an dem alle MotoGP-Teams teilnehmen werden. Den Zweiradstars stehen also mehrere hundert Runden auf der 4,2 Kilometer langen Piste bevor. Nicht nur für die Zuschauer könnten sich die Rennen in die Länge ziehen, sondern auch für die Piloten selbst.
"Ich würde lieber nur ein Rennen dort fahren", offenbarte Jorge Martin. "Auch wenn das eine sehr gute Strecke für mich ist, weil ich letztes Jahr Sprint und Grand Prix gewinnen konnte. Aber das Ganze erinnert mich an die Covid-Jahre, als wir mehrmals zwei Rennen dort hatten." Martin deutet auf die Jahre 2020 und 2021 hin, als die Königsklasse aufgrund der strengen Corona-Maßnahmen neben Portimao, Katar, Österreich, Aragon und Valencia auch in San Marino zwei GPs austrug.
Auch Marc Marquez ist vom neuen Rennkalender nicht begeistert. "Ich stimme Jorge zu, zwei Rennen auf derselben Strecke zu fahren, ist nicht gut für die Meisterschaft. Aber es ist eben der komfortabelste Plan für die Teams. Es ist eine gute Strecke." Marquez ist sich sicher, dass das fahrerische Niveau daher das absolute Limit erreichen wird. "Beim zweiten GP werden wir schon im FP1 neue Rundenrekorde sehen, da bin ich mir sicher."
Schließlich haben alle Piloten nach dem ersten Grand Prix vom 06. bis 08. September die Möglichkeit, ihre Probleme auszumerzen. Dazu steht am 09. September der Testtag zur Verfügung. "Ich mag es auch nicht besonders zwei Rennen in Folge dort zu fahren, obwohl ich beim zweiten Rennen immer stärker bin als beim Ersten", schloss sich auch Maverick Vinales seinen Kontrahenten an. "Aber es ist natürlich eine gute Möglichkeit zu testen. Wenn du Probleme entdeckst, kannst du sie bis zum zweiten Rennen beheben oder zumindest verstehen, ob du auf dem richtigen Weg bist."
Francesco Bagnaia sieht das Ganze etwas anders, er blickt seinen beiden Heimrennen voller Vorfreude entgegen. "Für mich ist es überhaupt nicht langweilig", stellte der Ducati-Pilot klar. "Es ist nur 15 Minuten von meinem Heimatort entfernt und wir fahren vor den italienischen Fans. Im letzten Jahr konnte ich gegen Jorge nicht ankämpfen, weil ich verletzt war. Nun habe ich aber gleich zwei Möglichkeiten."
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