Stefan Bradl stand beim MotoGP-Qualifying zu seinem Heimrennen am Sachsenring im Rampenlicht - allerdings ungewollt. Er war in den letzten Sekunden von Q1 langsam auf der Strecke unterwegs und versuchte gerade, zwischen den Kurven eins und zwei die Ideallinie zu kreuzen um sich abseits dieser zu positionieren. In diesem Moment kam aber Marc Marquez von hinten an, musste Bradl ausweichen und daraufhin seine Runde abbrechen.

Bradl macht Marc Marquez' Q2-Chance zunichte

Marquez' Ärger gegenüber Bradl war deutlich sichtbar, der MotoGP-Superstar richtete wütende Gesten an den deutschen Lokalmatador. Verständlich, denn für Marquez ging es in dieser Runde um viel. Mit einer Verbesserung hätte er noch den Einzug in Q2 schaffen und somit um einen der vorderen Startplätze kämpfen können.

Daraus wurde so aber nichts und Marc Marquez muss Sprint und Grand Prix am Sachsenring von Startplatz 13 aus in Angriff nehmen. Die Szene zwischen Marquez und Bradl wurde sofort von den Stewards untersucht. Sie kamen schnell zu einem Ergebnis: Nur eine halbe Stunde nach dem Zwischenfall sprachen sie eine Strafe für Bradl aus. Er wird im sonntäglichen Rennen um drei Startpositionen nach hinten versetzt.

Stefan Bradl muss ans Ende des Feldes

Für den Honda-Wildcard-Piloten macht das keinen großen Unterschied. Er hatte sich ohnehin nur auf Startplatz 21 qualifiziert und muss somit am Sonntag nur Yamaha-Ersatzmann Remy Gardner vorlassen, steht somit auf P22.

Auf Marc Marquez, den Bradl direkt nach Q1 sofort um Entschuldigung bat, kommt nun von Startplatz 13 aus ebenfalls ein hartes Stück Arbeit zu. Auch, weil er nach einem schweren Sturz am Freitag mit einem Bruch des linkes Zeigefingers und schmerzhaften Prellungen im Brustbereich zu kämpfen hat.

UPDATE 15:35 Uhr: Stefan Bradl gesteht Fehler ein

Einige Stunden nach dem Vorfall bezog Bradl im 'ServusTV'-Interview im Grid vor dem MotoGP-Sprint Stellung. Von Alex Hofmann scherzhaft nach einem möglichen Revanchefoul mit Blick auf die deutsche Niederlage am Freitagabend im EM-Spiel gegen Spanien (1:2) befragt, antwortete er: "Ich habe ihn schon gesehen, aber du weißt selbst, wie schwierig das hier einzuschätzen ist. Ich habe mich bei ihm entschuldigt und er hat dann auch sofort Verständnis gezeigt. Er ist der letzte, dem ich eine Runde kaputt machen will, weil ich ihn gut kenne. Es geht hier eben eng zu. Das geht auf meine Kappe, war mein Fehler."