Das MotoGP-Rennwochenende in Assen ist wohl keines, an das sich Marc Marquez noch allzu lange zurückerinnern wollen wird. Erlebte er bereits am Samstag einen blamablen Tag mit Stürzen in Qualifying und Sprint, folgte am Sonntag im Hauptrennen direkt der nächste heftige Rückschlag.
Denn Marquez wurde knapp zwei Stunden nach Rennende nachträglich von den MotoGP-Stewards bestraft. Der Hintergrund? Der Gresini-Pilot hat den vorgeschriebenen Mindestreifendruck im Vorderreifen nicht eingehalten und damit gegen Artikel 2.4.4.9 des MotoGP-Reglements verstoßen.
Marc Marquez verliert Platz vier in Assen: Nach Zeitstrafe nur noch Zehnter
Die Folge ist eine Zeitstrafe in Höhe von 16 Sekunden, die nachträglich auf das Rennergebnis von Marc Marquez aufgerechnet wird. Dieser hatte die Dutch TT ursprünglich auf Platz vier beendet, nachdem er auf den letzten Metern noch einen Fahrfehler von Maverick Vinales ausgenutzt hatte. Durch die Zeitstrafe verliert er den vierten Rang jedoch und fällt bis auf Position zehn zurück.
Für den Spanier ist das gleichbedeutend mit einem heftigen Rückschlag im Kampf um den MotoGP-WM-Titel im Jahr 2024. Da seine beiden Hauptrivalen Francesco Bagnaia und Jorge Martin die Dutch TT auf den ersten beiden Plätzen beendeten, liegt Marquez nun schon 48 Punkte hinter Titelverteidiger Bagnaia bzw. 58 Punkte hinter WM-Leader Martin.
Marc Marquez sauer: Kontakt mit Enea Bastianini ausschlaggebend
"Ich war eine Runde um 0,01 bar darunter. Das ist ärgerlich, aber so sind eben die Regeln", kommentierte Marquez kurze Zeit nach der Strafverkündung in seiner Medienrunde und berichtete: "Ich bin sehr gut gestartet, habe dann aber gemerkt, dass sich die Front komisch verhalten hat. Der Reifendruck war sehr niedrig, deshalb habe ich Diggia [Fabio Di Giannantonio, Anm.] vorbeigelassen. Hinter ihm konnte ich den Reifendruck ganz gut korrigieren, ich war immer im Rahmen. Was ich nicht erwartet hatte, war der Kontakt mit Enea [Bastiainni] in Kurve eins."
Der scheidende Ducati-Werkspilot hatte sich zu Beginn der 21. von 26 Runden in Turn 1 mit einem harten Manöver an Marquez vorbeigedrückt, wobei es auch zu einer leichten Berührung gekommen war. Marquez kam dadurch leicht von der Strecke ab - der entscheidende Moment. "In dieser Runde war ich dann eine Sekunde langsamer. Ich konnte in Turn 2, 3 und 5 nicht pushen, weil ich nicht wusste, wie sich der schmutzige Reifen verhalten würde. Dadurch ist der Reifendruck wieder nach unten gefallen", lässt er wissen. "Ich habe zwei Runden gebraucht, um ihn wieder zu erhöhen und diese zwei Runden waren dann eben zu viel."
Den neuen WM-Stand nach der Dutch TT findet ihr hier:
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