Jorge Martin hat wieder einmal einen perfekten Samstag hingelegt. Dominant sicherte sich der Pramac-Pilot die Pole-Position und den Sprint-Sieg in Thailand. Da Francesco Bagnaia nur siebter wurde, konnte er seinen Rückstand in der WM auf 18 Punkte reduzieren. Da Bagnaia auch am Sonntag nur auf Startplatz 6 stehen wird, kann Martin darauf hoffen, weiter Boden gutzumachen. Doch der Spanier ist gewarnt: Auch vor einer Woche auf Phillip Island lief es am Samstag perfekt. Am Sonntag wurde er dann aber mit falscher Reifenwahl in der letzten Runde zurückgereicht. Die Michelins sind weiterhin das große Fragezeichen für den Titelkandidaten.
"Es war schwierig für mich zu erahnen, wie der Sprint sein würde, denn ich fuhr immer mit gebrauchten Reifen. Ich sah die Pace von Fabio, Bezzecchi und Pecco. Sie waren schnell mit neuen Reifen, also wusste ich nicht genau, wo ich mich einreihe. Am Ende dachte ich schon konkurrenzfähig zu sein, und so war es auch. Ich hatte mehr Grip in den letzten fünf Runden erwartet, ich habe wohl zu viel davon schon am Anfang aufgebraucht. Für den Sprint ist das ok, aber morgen müssen wir das ruhiger in den ersten Runden angehen, um bis zum Ende einen guten Reifen zu behalten", brachte Martin seine Sorge nach seinem Sprint-Sieg zum Ausdruck.
Reifenwahl für Sonntag unklar: Warm Up soll Martin helfen
Die souveräne Vorstellung zeigte der 25-Jährige auf dem Medium-Hinterreifen. Im Rennen müsste dieser allerdings 26 und nicht 13 Runden durchhalten. Martin hielt sich offen, welche Mischung er wählen wird: "Ich weiß es nicht, es ist schwierig zu entscheiden. Ich war damit konkurrenzfähig, aber wir müssen das erst verstehen lernen. Ich denke es wird schwierig mit dem Medium das Rennen zu bestreiten, er ist recht weich. Wir müssen das im Warm Up feststellen."
Während er selbst noch grübelt, ist er sich der Reifenwahl seines Titelrivalen Francesco Bagnaia sicher: "Ich denke, er wird den harten wählen. Als ich ihn in FP2 damit gesehen habe, war er schneller damit als mit dem Medium. Für viele von uns wird es der harte Reifen werden, aber wir werden das erst im Warm Up sehen." Vor einer Woche in Phillip Island hatte Martin den Medium gewählt und war damit gegen die Fahrer mit harten Reifen unter die Räder gekommen.
Binder, Bezzecchi, Bagnaia: Martin sieht viele Konkurrenten um den Sieg
Der Spanier ist sich der Gefahr bewusst: "Wenn du von Beginn an pushst, dann brauchst du den gesamten Reifen auf. In den ersten Runden werde ich mich also zurückhalten. Aber alle werden das tun müssen. Vielleicht ist also meine Zurückhaltung schneller als ihre." Gleichzeitig will er die Meisterschaft im Kopf behalten: "Ich hoffe, eine Lücke zu reißen. Aber wenn es nicht gelingt, dann muss ich mich vielleicht mit Platz Zwei oder Drei zufriedengeben."
Wer könnte ihn von der Spitze verdrängen? Für Martin gab es eine ganze Reihe an harten Konkurrenten: "Ich denke Brad [Binder] wird morgen sehr stark sein. Luca [Marini] hing etwas zurück. Ich habe es nicht genau gesehen, aber ich denke, er ließ etwas nach. Brad wird sicherlich mein Hauptgegner, aber auch Bezzecchi, wenn ihm ein guter Start gelingt. Ich weiß nicht, was ihm heute passiert ist, aber am Morgen war er sehr schnell. Pecco [Bagnaia] wird sich auch verbessern wie in Mandalika. Das wird ein anderes Rennen." An Martins Ambitionen änderte seine Vorsicht jedoch nichts: "Vielleicht kann ich mich auch noch verbessern und meine Fehler der Vergangenheit ablegen." Diesmal will er den Sieg also nicht mehr kurz vor Schluss hergeben müssen.
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