Die Honda Racing Corporation erlebt derzeit die wohl schwierigste Phase ihrer langen Geschichte: Nachdem die so erfolgreiche Partnerschaft mit Marc Marquez über die Jahre zu bröckeln begann, erlebte sie 2023 ihren traurigen Tiefpunkt : Nach dem Japan Grand Prix verkündet Marquez erst den Honda-Abschied, eine Woche später den Wechsel zum Gresini Racing Team.
Das Rennen in Japan ist das erste Grand-Prix-Podium der Saison 2023 für das Honda- Werksteam. Lediglich im Sprint von Portimao stand Marquez als Dritter auf dem Podest. Mit dem Wissen, dass sich Marquez nun von Honda trennen wird, ist dieses Podium beim Heimspiel von HRC am Twin Ring in Motegi fast schon als kitschig einzustufen.
Marquez: Entscheidung fiel erst nach Motegi
Die endgültige Entscheidung Honda nach elf gemeinsamen Jahren zu verlassen, traf Marquez erst am Dienstag nach dem Rennen in Motegi. "Ich muss das Motorradfahren wieder genießen, mit diesem Gefühl habe ich die Entscheidung getroffen. Ich will nur ans Fahren denken", erklärt der Spanier am Donnerstag in Mandalika, nachdem der Wechsel zu Gresini Ducati offiziell bekanntgegeben wurde.
Puig: Konnten ihm nicht das geben, was er brauchte
"Marc hat ein Motorrad gefordert, das zu seinem Fahrstil passt. Leider konnten wir ihm das bis heute nicht geben", erklärt Teammanager Alberto Puig gegenüber motogp.com. "Wir haben verstanden, dass es wohl besser für beide Seiten ist, sich zu trennen. Wir müssen seinen Abgang akzeptieren." Puig zeigt sich beim Interview ungewohnt sentimental und fügt hinzu: "Es ist traurig, weil wir so viel zusammen erreicht haben. Wir haben viele großartige Momente erlebt. Honda ist sehr dankbar für den Beitrag, den Marc geleistet hat."
Auf die Frage, wann Honda von den Trennungsabsichten des achtfachen Weltmeisters erfahren habe, antwortet Puig. "Er hat lange Zeit eine Verbesserung des Motorrads gefordert. Von den Wechselabsichten haben wir erst vergangenen Dienstag erfahren", bestätigt er den Start der Verhandlungen über eine Vertragsauflösung nach dem Japan Grand Prix. "Honda hat großen Respekt vor Marc und wollte ihn nicht zwanghaft halten, wenn er das Team verlassen möchte."
Des Weiteren spricht Puig über die Zukunft ohne Hondas langjährigen Superstar. "Es ist nie gut, einen solchen Champion wie Marc zu verlieren. Aber noch schlimmer ist es, seinen Traum aufzugeben. Die Honda-Philosophie ist nach wie vor dieselbe. Wir werden weiterkämpfen, um es zurück an die Spitze zu schaffen. Wir hatten schon viele Ups-and-Downs, aber der Wille uns zu verbessern, war nie weg."
Abschließend wünscht Puig Marquez das Beste für dessen Zukunft. "Wir hoffen, dass Marc das bekommt, was er verdient. Er verdient es, an der Spitze des Feldes zu fahren. Hoffentlich können wir dort bald gegen ihn kämpfen", gibt sich Puig kämpferisch.
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