Die MotoGP will nach mehreren gescheiterten Versuchen erneut einen Ungarn-GP austragen. Wie die Motorrad-Weltmeisterschaft am Montag bekanntgab, ist eine Rückkehr auf den Hungaroring in der Saison 2025 geplant. Gleichzeitig gab die Dorna auch bekannt, dass die Superbike-Weltmeisterschaft bereits 2024 in Ungarn Station machen soll.

Im Gegensatz zur MotoGP soll aber die WSBK nicht auf dem aus der Formel 1 bekannten Hungaroring an den Start gehen, sondern befährt den im Juli 2023 neu eröffneten Balaton Park Circuit. Die Strecke am Ostufer des Plattensees wurde nach den Grade-1-Vorgaben der FIA konstruiert. 2024 soll der Kurs, an dessen Errichtung Ex-Rennfahrer Chanoch Nissany federführend beteiligt war, außerdem als Ersatz parat stehen, falls andere Grands Prix abgesagt werden.

Hungaroring und Balaton Park: FIM-Homologation steht noch aus

Die Homologation durch den Motorrad-Weltverband FIM steht allerdings sowohl beim 4,1-Kilometer langen Rundkurs als auch beim Hungaroring noch aus. Deshalb verzichtete man auch auf eine fixe Bekanntgabe, sondern beließ es bei einer Absichtserklärung.

"Die Rückkehr der MotoGP nach Ungarn könnte näher sein, als Sie denken! Die Zusammenarbeit zwischen Dorna Sports und der Ungarischen Agentur für Mobilitätsentwicklung (HUMDA) ist in vollem Gange, wobei zwei Austragungsorte für die nahe Zukunft geprüft werden", heißt es in einer Mitteilung auf der offiziellen Webseite der MotoGP.

MotoGP in Ungarn: Eine Geschichte mit vielen Pleiten

Die Motorrad-WM gastierte bereits zweimal auf dem Hungaroring. 1990 und 1992 gab es jeweils einen Ungarn-GP auf der Strecke nahe Budapest. Damals befuhr man jedoch noch ein etwas anderes Layout als jenes, das in der Formel 1 derzeit zum Einsatz kommt. Auch die WSBK gastierte zwischen 1988 und 1990 am Hungaroring.

Seitdem gab es mehrere Anläufe, um die Königsklasse des Zweirad-Sports wieder nach Ungarn zu bringen. 2009 wollte die MotoGP auf dem Balatonring (der im Übrigen nichts mit dem Balaton Park Circuit zu tun hat) einen Grand Prix veranstalten. Nach mehreren Verzögerungen wurde die Strecke jedoch nie fertiggestellt und der Ungarn-GP war erstmal vom Tisch.

2019 wurde erneut der Bau einer neuen MotoGP-Strecke in Ungarn bekanntgegeben. Damals plante man ab 2022 Grands Prix auf dem sogenannten Magyar Nemzetközi Motodrome nahe der ostungarischen Stadt Debrecen abzuhalten. 2021 stellten die Streckenarchitekten sogar ein Layout für den Kurs vor. Doch genauso wie der Balatonring wurde die geplante 5,05 Kilometer lange Strecke nie eröffnet.