Fabio Quartararo hat sich kurz vor dem Großen Preis von Italien von seinem langjährigen MotoGP-Manager Eric Mahe getrennt. Dies berichteten unsere Kollegen von 'Autosport.com' am Freitagabend. Einen Tag später bestätigte der Yamaha-Pilot die Trennung von Mahe über seine Social-Media-Kanäle und verkündete zeitgleich, sich künftig selbst zu managen. In Mugello ist Mahe bereits nicht mehr vor Ort.

Quartararo verpflichtete Mahe vor knapp sieben Jahren im Sommer 2016, nachdem er sich wenige Tage zuvor von seinem damaligen Manager Eduardo Martin getrennt hatte. Der heutige MotoGP-Superstar fuhr damals noch in der Moto3 für Leopard Racing. Mit Mahe an seiner Seite gelang 2017 der Sprung in die Moto2 und 2019 schließlich der Aufstieg in die MotoGP mit Petronas SRT.

Eric Mahe brachte Fabio Quartararo in die MotoGP und damit auch zum WM-Titel, Foto: LAT Images
Eric Mahe brachte Fabio Quartararo in die MotoGP und damit auch zum WM-Titel, Foto: LAT Images

Nach einer beeindruckenden Rookie-Saison, die Quartararo mit sechs Pole Positions und sieben Podestplätzen auf WM-Rang fünf beendete, war es erneut Mahe, der seinem Schützling im Frühjahr 2020 einen Platz im Yamaha-Werksteam ab der Saison 2021 organisierte. Dort krönte sich Quartararo prombt zum Weltmeister und verlängerte mit Mahe an seiner Seite vor ziemlich genau einem Jahr am 02. Juni bis 2024 bei Yamaha.

Quartararo vor wichtiger Karriere-Entscheidung. 2025 Bruch mit Yamaha?

Seit jener Vertragsverlängerung zeigt die Formkurve der Japaner jedoch steil nach unten. Von den vergangenen 17 Grand Prix konnte Quartararo nur noch zwei gewinnen, seinen letzten Sieg feierte er am Sachsenring Ende Juni 2022. In diesem Jahr gelang erst ein einziger Podestplatz, mit 49 Punkten liegt der Franzose nach sechs Rennwochenenden nur auf Platz neun der Fahrer-WM. Auf WM-Leader Francesco Bagnaia fehlen schon 45 Zähler.

Die Trennung von Mahe erfolgt also in einer kritischen Phase von Quartararos Karriere. Spätestens im kommenden Frühjahr gilt es zu entscheiden, wo er ab der Saison 2025 MotoGP fahren möchte. Ein Abgang von Yamaha erscheint definitiv im Bereich des Möglichen, sollten die Japaner in naher Zukunft nicht in die Erfolgsspur zurückfinden und Quartararo ein siegfähiges Paket zusammenstellen können.

FQ20: Quartararo gründet eigene Management-Firma

Sämtliche Entscheidungen über seine Zukunft obliegen künftig jedenfalls einzig und allein Quartararo selbst. Denn wie er auf seinen Social-Media-Kanälen ankündigte, wird der Franzose mit 'FQ20' eine eigene Management-Firma gründen und sämtliche Entscheidungen in Zukunft selbst treffen. Die Trennung von Mahe scheint dabei dennoch im Guten zu erfolgen. "Nach mehr als sieben Jahren endet unsere Partnerschaft. Wir haben gemeinsam eine tolle Zeit erlebt", verabschiedete sich Quartararo von Mahe. "Deine Arbeit über all die Jahre war immer erstklassig und Du warst immer für einen Lacher gut. Ich wünsche Dir nur das Beste für die Zukunft."

Mahe selbst wird wie folgt zitiert: "So viele gute Erinnerungen ... Die Zeit, die ich am meisten genossen habe, gemeinsam mit Fabio arbeiten zu können, war wohl 2018 bis 2019. Die ausgezeichneten Verhandlungen mit Petronas Yamaha und das erste Jahr in der MotoGP, welches Fabio ermöglicht hat, sich als einer der besten Fahrer der Welt zu etablieren. Für die Zukunft wünsche ich den Erfolg, den Du verdienst. Gazzz!"