Vierter MotoGP-Sprint der Geschichte, zweiter Sieg für Brad Binder. Der Südafrikaner kämpft in Jerez gegen Stallgefährte Jack Miller, der in der Schlussphase aber in Probleme gerät und hinter Francesco Bagnaia auf Rang drei ins Ziel kommt. Aleix Espargaro stürzt, Fabio Quartararo wird nur Zwölfter. Stefan Bradl und Jonas Folger belegen die Positionen 15 und 19. Marco Bezzecchi verteidigt als Neunter seine WM-Führung, drei Punkte vor Bagnaia.
Der Jerez-Sprint umfasst nur elf statt der ursprünglich geplanten zwölf Runden, nachdem das Rennen aufgrund einer Massenkarambolage in der ersten Runde abgebrochen werden musste.
Die Schlüsselszene im MotoGP-Sprint von Jerez
Jack Miller führt den Jerez-Sprint lange an, in der vorletzten Runde geht Brad Binders zweiter Angriffsversuch in Kurve sechs aber auf. Er muss Miller zwar zunächst wieder passieren lassen, kann sich aber für die folgende Linkskurve besser positionieren und in Führung gehen. Diese verteidigt er in der Folge souverän.
MotoGP Jerez: Der Rennfilm im Sprint
Die Startaufstellung: 1. A. Espargaro, 2. Miller, 3. Martin, 4. Binder, 5. Bagnaia, 6. Pedrosa, 7. Oliveira, 8. Zarco, 9. Marini, 10. Vinales, 11. Nakagami, 12. A. Marquez, 13. Bezzecchi, 14. Morbidelli, 15. Di Giannantonio, 16. Quartararo, 17. R. Fernandez, 18. Rins, 19. Bradl, 20. Mir, 21. A. Fernandez, 22. Folger, 23. Lecuona, DNS Bastianini
Start: Die KTMs kommen super weg, Miller geht vor Binder in Führung. Dahinter reihen sich Aleix Espargaro und Bagnaia ein.
In Kurve zwei kommt es aber zu einer Kollision zwischen Franco Morbidelli und Alex Marquez, beide Fahrer stürzen. Marco Bezzecchi kracht in das Motorrad von Morbidelli und kommt auch zu Sturz. Parallel dazu kollidiert Augusto Fernandez mit Iker Lecuona und crasht ebenfalls. Das Rennen wird abgebrochen. Es gibt einen Neustart mit elf anstatt der ursprünglich geplanten zwölf Runden, die Grid-Positionen entsprechen der ursprünglichen Startaufstellung und alle Fahrer können wieder teilnehmen.
Restart: Wieder starten die KTMs am besten, dieses Mal geht Binder vor Miller in Führung. Polesitter Aleix Espargaro wird von Miller in Turn 1 etwas weit geschickt und fällt auch hinter Martin und Bagnaia auf Platz fünf zurück.
1. Runde: Martin schnappt sich Miller und ist neuer Zweiter.
2. Runde: Miller geht in Turn 6 wieder an Martin vorbei, der kontert drei Kurve später doch Miller kann erneut gegenhalten. In der Zielkurve geht Bagnaia an Martin vorbei und ist neuer Dritter.
3. Runde: Miller führt! Er bremst sich in der Zielkurve an Teamkollege Binder vorbei.
4. Runde: Alex Marquez stürzt auf Platz neun aus dem Rennen. Wenige Kurven später crasht auch Takaaki Nakagami.
6. Runde: Aleix Espargaro stürzt! Der Polesitter rutscht in Kurve neun weg und ist aus dem Rennen.
7. Runde: Martin geht in Turn 5 an Bagnaia vorbei, doch der kann sofort kontern.
8. Runde: Nächster Sturz: Joan Mir hat es erwischt.
9. Runde: Binder attackiert Miller in Turn 6, ist kurz in Front, muss aber weit gehen und verliert die Führung wieder an seinen Teamkollegen.
10. Runde: Binder versucht es wieder in Turn 6, die Szene wiederholt sich, doch der Südafrikaner hat in der folgenden Kurve die bessere Linie und geht in Führung!
11. und letzte Runde: Miller geht in Turn 6 weit, Bagnaia schlüpft durch und ist Zweiter.
Ziel: Binder gewinnt 0,428 Sekunden vor Bagnaia, Miller wird Dritter. Martin holt P4 vor Oliveira. Pedrosa komplettiert als Sechster ein hervorragendes Ergebnis für KTM. Vinales, Zarco und Bezzecchi holen die letzten Punkte.
Quartararo bleibt als Zwölfter ohne WM-Zähler. Bradl wird 15., Folger 19.
Die Stimmen vom MotoGP-Podium im Jerez-Sprint
Brad Binder (Sieger, KTM): "Das war heute hart mit der roten Flagge. Ich habe beim zweiten Mal einen besseren Start hinbekommen. Da bin ich gleich nach vorne gekommen, aber ich musste mich zurückhalten, um die Reifen ins Fenster zu bekommen. Die fühlten sich etwas nervös an. Als ich mich dann immer wohler fühlte, versuchte ich, nah an Jack dranzubleiben. Er hatte eine starke Pace. Dass ich in der Lage war, bis zum Ende zu Pushen und mir den Sieg zu holen, ist unglaublich. Ich muss einen großen Dank an mein Team aussprechen. Das ist ein fantastischer Tag mit uns beiden auf dem Podest. Sie haben so hart gearbeitet und das zahlt sich jetzt aus. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich das zu schätzen weiß."
Francesco Bagnaia (Zweiter, Ducati): "Ich bin glücklich. Heute Morgen habe ich mein Gefühl verbessert, aber es war nicht genug. Da fehlte noch etwas und mein Team hat viel gearbeitet, um das Maximale herauszuholen. Ich habe viel Zeit im dritten Sektor verloren, aber wir konnten dennoch konkurrenzfähig sein. Das war nicht einfach bei dieser Hitze, besonders für den Vorderreifen. Ich bin sehr glücklich, mehr als das wäre sehr schwer gewesen."
Jack Miller (Dritter, KTM): "Ein Mega-Rennen von Brad, wir haben da einen guten Kampf gehabt. Ich habe meinen Reifen ermordet und dann auf der Gegengeraden nur noch gelitten. Da wurde ich leicht geschnupft. Dann habe ich in der letzten Runde noch einen Fehler gemacht und bin sehr weit gegangen. Da habe ich es Pecco leicht gemacht, durchzuschlüpfen. Ich bin also ein bisschen enttäuscht, aber nicht zu schlimm. Im vierten Rennen ist das mein erstes Podium im Sprint, da ist ein schönes Erlebnis. Es ist großartig beide unsere Bikes vorne zu sehen. Dazu kommt noch Dani. Ihr alle könnt sehen, wir haben einen der besten Testfahrer der Welt. Er macht einen fantastischen Job und unser gesamtes Projekt hat dieses Jahr einen Schritt nach vorne gemacht."
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