Die ersten beiden MotoGP-Sprints in Portugal und Argentinien verliefen chaotisch. In Portimao kollidierten Luca Marini und Enea Bastianini, der Ducati-Werksfahrer brach sich dabei das rechte Schulterblatt und ist immer noch außer Gefecht. Auch Joan Mir und Fabio Quartararo kamen sich in die Quere. In Termas de Rio Hondo verletzte sich Mir bei einem Highsider und verpasste daraufhin das Sonntagsrennen.

Derartige Szenen blieben am Samstag in Austin aus. Es gab keine ernstzunehmenden Kollisionen und nur drei Fahrer kamen zu Sturz, allesamt selbstverschuldet: Quartararo und Ducati-Ersatzmann Michele Pirro erwischte es in Kurve eins, Alex Marquez ging in Turn 12 zu Boden, nachdem er zuvor bereits mit Übelkeit zu kämpfen hatte und sich unter dem Helm übergeben musste.

Wieso verlief der Sprint von Austin so viel ruhiger als jene in Portugal und Argentinien? "Ich glaube, dass wir Fahrer uns an das neue Format gewöhnen. Der erste Sprint war eindeutig zu wild. Im zweiten gab es noch einige Berührungen, aber nicht mehr so dramatische wie in Portimao. Und heute war es relativ ruhig", überlegt Francesco Bagnaia, der zwei der ersten drei Sprints gewinnen konnte. "Diese Strecke bietet allerdings auch weniger Passagen, in denen man verrückte Dinge machen kann. Das war vielleicht der größte Faktor. In Jerez könnte es schon wieder ganz anders aussehen."

Zustimmung erhält Bagnaia von Alex Rins, der an seinem erst dritten Rennwochenende für Honda den Austin-Sprint sensationell als Zweiter beendete: "Für mich ist der Charakter der Strecke entscheidender als unser Verhalten. Du hast hier nicht so viele Überholmöglichkeiten wie beispielsweise in Portimao. Außerdem war es heute sehr heiß, was dafür gesorgt hat, dass das Vorderrad beim Anbremsen leicht blockiert. Das macht Angriffe zusätzlich schwieriger." Tatsächlich wurden im Sprint am Samstagnachmittag 45 Grad Streckentemperatur verzeichnet. In den Trainings waren 31 Grad der Höchstwert.

Hitzig waren im Austin-Sprint nur die Asphalttemperaturen, Foto: LAT Images
Hitzig waren im Austin-Sprint nur die Asphalttemperaturen, Foto: LAT Images

Diese äußeren Bedingungen waren auch laut dem drittplatzierten Jorge Martin ein entscheidender Faktor für ein weniger intensives Rennen: "Ich glaube, dass heute alle Fahrer etwas ruhiger in das Rennen gegangen sind, weil klar war, dass die Reifen stark abbauen werden. Durch die Verhältnisse war es für uns alle schwieriger und so ist es zu weniger Zweikämpfen gekommen."