Am Donnerstag feierte Ducati am Hauptplatz von Bologna seine Champions. Erstmals in der Firmengeschichte konnten die Italiener in der abgelaufenen Saison ja alle Weltmeistertitel in der MotoGP und der Superbike-Weltmeisterschaft einfahren. Im Rahmen der Veranstaltung "Campioni in Piazza²" enthüllte MotoGP-Champion Francesco Bagnaia einen tollkühnen Plan.
"Ich würde mit Ducati gerne an den 8 Stunden von Suzuka teilnehmen", verriet Bagnaia gegenüber Sky Sports Italia. "Mir ist klar, dass das viel verlangt ist, aber wenn ich Ducati um etwas frage, dann erfüllen mir sie mir meinen Wunsch auch immer. Ein Start dort wäre großartig, vielleicht zusammen mit Alvaro Bautista. Suzuka ist eine faszinierende Strecke und wir könnten dort eine Menge Spaß haben. Ich will dort schon seit Jahren fahren. Früher oder später werden wir es schaffen."
In den 80er-, 90er- und frühen 00er-Jahren trugen sich viele MotoGP-Legenden wie Valentino Rossi, Wayne Rainey, Wayne Gardner, Eddie Lawson oder Mick Doohan in die Siegerliste der legendären 'Suzuka 8 Hours ein'. In den letzten Jahren verschwanden die Stars der Königsklasse aber aus der Startaufstellung des prestigeträchtigen Langstreckenrennens. Der letzte Sieger mit MotoGP-Hintergrund war 2016 der damalige Yamaha-Pilot Pol Espargaro.
Im kommenden Jahr wird Bagnaias Traum von einer Teilnahme in Suzuka definitiv nicht in Erfüllung gehen. Das Rennen wird 2023 am 6. August über die Bühne gehen. An diesem Tag bestreitet die MotoGP den Grand Prix von Großbritannien in Silverstone. Da in den vergangenen Jahren die Fahrertrios der großen Hersteller in erster Linie aus deren Kadern in der Superbike-Weltmeisterschaft gespeist werden, wird bei der Terminwahl in erster Linie auf den WSBK-Kalender Rücksicht genommen. Bei der ständig wachsenden Anzahl an Events in Superbike-WM und MotoGP wird es zunehmen schwieriger, ein in beiden Klassen rennfreies Wochenende zu finden.
Suzuka mit MotoGP-Stars: Zu gefährlich?
Ein Antreten von MotoGP-Piloten in Suzuka gestaltet sich aber nicht nur aus terminlichen Gründen schwierig. Die Oldschool-Rennstrecke gilt in der Zweiradwelt aufgrund der spärlichen Auslaufzonen als überaus gefährlich. "Als ich die Strecke zum ersten Mal abgelaufen bin, habe ich mir bei fast jeder Kurve gedacht: 'Hier solltest du nicht stürzen!'", erklärte Pol Espargaro nach seiner ersten Teilnahme in Suzuka. Die Motorrad-Weltmeisterschaft fährt dort seit dem tragischen Tod von Daijiro Kato im Jahr 2003 nicht mehr.
Kann Bagnaia seinen Arbeitgeber Ducati tatsächlich von einem hochkarätigen Engagement in Suzuka überzeugen, bietet sich für die Roten aus Bologna eine historische Gelegenheit. Denn das Rennen, welches seit 1978 mit Ausnahme der Corona-Jahre 2020 und 2021 jährlich stattfindet, wurde bislang nur von japanischen Herstellern gewonnen. Honda ist mit 27 Siegen Rekordhalter, dahinter liegen Yamaha mit acht, Suzuki mit fünf und Kawasaki mit zwei Erfolgen.
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