Francesco Bagnaia kann am Sonntag Geschichte schreiben: Er kann nicht nur erster italienischer MotoGP-Weltmeister seit Valentino Rossi im Jahr 2009 werden, sondern auch erster Ducati-Weltmeister seit Casey Stoner seit 2007. Dazu benötigt er im Valencia-GP lediglich zwei WM-Punkte. Es dürfte schwierige Unterfangen geben - und doch konnte und wollte der WM-Führende am Freitag nicht frei auffahren.

"Ich hatte heute Morgen mit dem Bike zu kämpfen. Während der Session wurde es etwas besser, aber nicht genug. Am Nachmittag das Gleiche", berichtet Bagnaia am Freitagnachmittag. Das überrascht, war der Ducati-Pilot im Vorjahr doch der dominierende Mann in Valencia. Im Qualifying wurde er Zweiter - nur 64 Tausendstel hinter Polesitter Jorge Martin - im Rennen siegte er.

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"Das Bike ist ganz anders als im letzten Jahr", findet Bagnaia. Speziell auf der Bremse habe er zu kämpfen und der Grip am Heck sei deutlich schlechter. Dadurch könne er nicht so viel Kurvenspeed mitnehmen, wie er das eigentlich wollen würde. "Wir arbeiten daran und im FP2 ist uns ein Schritt nach vorne gelungen", beruhigt der Italiener. "Mein Gefühl war dann viel besser und meine Pace auf einem Level mit Fabio [Quartararo, Anm.] und Marc [Marquez, Anm.]."

Bagnaia lernt: Nicht dieselben Fehler wie in Sepang machen!

Trotzdem sah Bagnaia noch Optimierungsbedarf für Qualifying und Rennen. Gänzlich frei auffahren konnte er auch nach den Anpassungen in den finalen Minuten des 2. Freien Trainings nicht. "Etwas limitiert mich", verrät er. Dabei gehe es allerdings weniger um das nicht optimale Gefühl für das Bike, sondern eher um Kopfsache.

"Ich wollte nicht die gleichen Fehler wie in Sepang machen", erklärt der Ducati-Pilot. Dort hatte er erstmals die Möglichkeit, sich unter externer Mithilfe zum MotoGP-Weltmeister zu krönen. Ob dieser historischen Chance setzte sich Bagnaia allerdings selbst zu stark und Druck und erlebte ein schwieriges Wochenende. Er stürzte mehrfach und musste sich durch Q1 hindurchkämpfen.

"Heute war es leicht, wieder Fehler zu machen", glaubt Bagnaia. Speziell mit dem starken Wind kam er nicht zurecht, verbremste sich deshalb mehrfach in Turn 1 oder 8. Um nicht zu stürzen, nahm der Ducati-Pilot folglich etwas Tempo raus und ging auch im letzten Run des FP2 nicht ans Limit. Nach beiden Trainingssessions am Freitag liegt er deshalb nur auf Platz 9 - allerdings auch nur 0,230 Sekunden hinter der Tagesbestzeit und direkt hinter WM-Rivale Fabio Quartararo.