Nachdem heftige Regenfälle schon vergangenes Wochenende in Japan für schwierigste Verhältnisse und zwischenzeitlich sogar eine Qualifying-Unterbrechung gesorgt hatten, droht der MotoGP in Thailand direkt das nächste Wetter-Chaos. Auf dem Chang International Circuit von Buriram ist das gesamte Wochenende über Regen vorhergesagt. Das könnte drastische Auswirkungen auf den Kampf um die Weltmeisterschaft nach sich ziehen, denn sämtliche WM-Anwärter konnten auf nasser Strecke zuletzt nicht gerade glänzen.

Im Gegenteil: Francesco Bagnaia erlebte in Motegi mit Platz 12 sogar eines seiner schlechtesten Qualifyings des Jahres. Seine dortige Leistung auf nasser Strecke bezeichnete er anschließend als "inakzeptabel". Ein ähnliches Debakel soll es in Thailand nicht geben, der Italiener will seine Hausaufgaben gemeinsam mit dem Team gemacht haben.

"In Japan hatte ich nicht das Gefühl des Vorjahres, ich habe die Reifen nicht gespürt", erklärt er. "Sie [Ducati-Techniker, Anm.] haben ein paar gute Ideen, um mich die Bewegungen im Bike und die Gewichtsverlagerung besser spüren zu lassen. Es wird an diesem Wochenende sicher besser sein", zeigt sich Bagnaia hoffnungsvoll.

Auf Besserung hofft auch WM-Leader Fabio Quartararo, der sich in Japan auf Startplatz neun qualifizierte. "Wir müssen einfach unsere Pace finden. Die ersten Runden waren gar nicht schlecht, wir konnten das einzig im Qualifying nicht umsetzen", sagt er. "Ich bin zu aggressiv gefahren, das hat nicht funktioniert. Gerade im Regen muss ich das Bike viel geschmeidiger fahren. Wir werden sehen, wie gut das funktioniert."

Fabio Quartararo konnte im Regen bislang nie gewinnen, Foto: LAT Images
Fabio Quartararo konnte im Regen bislang nie gewinnen, Foto: LAT Images

Aleix Espargaro hofft: Im Regen können verrückte Dinge passieren

Der WM-Dritte Aleix Espargaro hatte sich mit Startplatz sechs und nur 0,557 Sekunden Rückstand auf Polesitter und Regen-Ass Marc Marquez noch am besten geschlagen. Dennoch hofft der Aprilia-Pilot auf einen trockenen Thailand-GP, weil er sich in diesen Bedingungen einfach wohler fühlt und sich bessere Chancen auf ein Top-Resultat ausrechnet.

Sollte der Regen trotzdem kommen, will sich Espargaro aber auch nicht beschweren: "Wir waren in Japan im Nassen überraschend schnell, das kann uns hier wieder gelingen. Der Regen bietet uns eine große Chance, es können verrückte Dinge passieren. Das brauchen wir jetzt." Der Spanier beendete den Japan-GP nach einem kapitalen Patzer seiner Aprilia-Crew ja außerhalb der Punkte auf P16 und liegt nun bei nur noch vier ausstehenden Rennen 25 Zähler zurück.

Auch Enea Bastianini, der mit 49 Punkten Rückstand auf Quartararo ohnehin nur noch Außenseiter-Chancen besitzt, sieht den drohenden Regen als Chance. "In Japan war es schwierig", sagt er. "Ich bin auch hier erstmals mit dem MotoGP-Bike unterwegs, glaube aber, dass es nicht so hart wird, die Strecke zu verstehen, weil wir eine Trainingssession mehr zur Verfügung haben."

An seiner Herangehensweise ändere die Aussicht auf Regen jedenfalls nichts. Schließlich gäbe es ohnehin nur eine Möglichkeit, doch noch an Quartararo heranzukommen: "Ich muss in der jeder Session pushen und in jedem Rennen das bestmögliche Resultat erzielen. Dann schauen wir einfach was passiert. Ich habe keinen Druck."