Eigentlich wollte Aleix Espargaro auf dem Red Bull Ring wieder angreifen, nachdem die letzten beiden Rennen aus unterschiedlichen Gründen nicht nach Plan gelaufen waren. In Österreich rechnete er sich große Chancen aus, um den Sieg kämpfen zu können, sollte die Highspeed-Strecke der Topspeed- und Aerodynamikverbesserten RS-GP 22 doch eigentlich entgegenkommen.

Am Freitag dann allerdings das unsanfte Erwachen: Espargaro kam nicht auf Speed, hatte mit den Spitzenplätzen nichts zu tun. Vor allem die Bremse machte Probleme, immer wieder überschoss er die neue Schikane oder Kurve vier und musste durchs Kiesbett. Das änderte sich sich auch am Samstag nicht, der Aprilia-Pilot musste durch Q1.

Dort fuhr er zwar die schnellste Zeit und zog gemeinsam mit Fabio Di Giannantonio in Q2 ein, kam dort allerdings nicht über Startplatz neun hinaus - auch, weil seine schnellste Runde wegen eines Track-Limit-Vergehens gestrichen wurde. "Unser Bike ist gut, aber auf dieser Strecke nicht gut genug, um die Ducatis zu ärgern", analysiert Espargaro.

Weil ausgerechnet WM-Rivale Fabio Quartararo auf der neuen Variante des Red Bull Rings mit den Ducati mithalten kann, steht für den WM-Zweiten Schadensbegrenzung auf dem Programm: " Wir sind konkurrenzfähig, aber es gibt eben Strecken, auf denen du den Schaden begrenzen und so viele Punkte wie möglich mitnehmen musst."

Espargaro hofft noch: Alles möglich!

Trotz des möglichen Punktverlusts auf Quartararo will sich Espargaro jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Denn ein Blick auf das Restprogramm macht Hoffnung: "In Misano wird es nicht so schlimm sein. In Aragon, Malaysia und Australien sollten wir zudem sehr konkurrenzfähig sein. Ich bin nicht besorgt."

Darüberhinaus ist der Punktverlust ja noch nicht besiegelt, im morgigen Rennen kann sich das Bild auch noch ändern. Auch das lässt Espargaro hoffen: "Wenn wir den heutigen Tag analysierst, war ich gar nicht so schlecht. Die Runde, die mir gestrichen wurde, war genau gleichschnell wie die von Fabio und auf die Ducati hätten mir dann nur zwei Zehntel gefehlt." Ein Rückstand, der am Sonntag durch cleverer Reifenmanagement durchaus noch aufzuholen wäre. Espargaro will deshalb nichts ausschließen: "Letztes Jahr hat Binder [Brad, Anm.] hier gewonnen, es kann alles passieren."