15 WM-Titel, 122 Rennsiege, 159 Podiumsplatzierungen - Giacomo Agostini ist der erfolgreichste Pilot in der über 70-jährigen Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft. Kein Fahrer hat mehr Titel oder Rennen gewinnen als Agostini. Seine Position als graue Eminenz des Paddocks hat sich 'Ago' somit mehr als verdient.

Und diese nutzt der Italiener nun auch, um auf die alles andere als ideale Lage der Königsklasse hinzuweisen. "Ich mag die aktuellen MotoGP-Bikes nicht", sagt Agostini bei GPone. "Ich persönlich würde die Leistung etwas reduzieren, denn die Leistung an sich trägt nichts zur Show bei und macht den Sport nur gefährlicher. Außerdem wird den Piloten der Spaß am Fahren genommen, weil sie sich nicht mehr auf ihre Gashand verlassen können, sondern nur noch auf die elektronischen Hilfen. Mit weniger Leistung wären die Stürze nicht so gefährlich und das Spektakel wäre dennoch größer."

Agostini ist immer noch Stammgast im Paddock, Foto: Repsol
Agostini ist immer noch Stammgast im Paddock, Foto: Repsol

Agostini zieht die kleineren Klassen als Beispiel heran: "Die Kämpfe sind ja auch in der Moto2 und Moto3 gut. Die Motorleistung spielt da keine Rolle. Die Fahrer sorgen für die Show." Ein Vergleich, der freilich etwas hinkt. Dass vor allem die Rennen der kleinsten Klasse völlig anders funktionieren als die der MotoGP, liegt in der Natur der Sache.

Dennoch steht Agostini mit seinem Standpunkt natürlich nicht alleine da. Die MotoGP-Bikes müssen langsamer und technisch simpler werden. Darüber herrscht im Paddock größtenteils Einigkeit. Wie und wann das bewerkstelligt werden soll, muss aber erst geklärt werden. Werden die Ride-Height-Devices verboten, wird die Aerodynamik bestritten oder drosselt man die Leistung der Motorräder?