Als die MotoGP Mitte Februar erstmals seit 25 Jahren nach Indonesien reiste, um auf dem brandneuen Mandalika International Street Circuit dreitätige Testfahrten abzuhalten, war das Entsetzen groß. Heftige Regenfälle hatten so viel Schmutz und Steine auf den Asphalt gespült, dass die Piste stundenlang von Reinigungsmaschinen und final sogar von den MotoGP-Bikes selbst freigefahren werden musste.

Der erste Testtag war deshalb völlig wertlos, auch den folgenden wurde es allerdings nicht besser. An einigen Stellen löste sich der Asphalt, mehrere Fahrer zogen sich kleinere Blessuren durch herumfliegende Asphalt-Geschosse zu. Die Streckenverantwortlichen reagierten daraufhin mit einer teilweisen Neuasphaltierung der Rennstrecke. Die Passage von der letzten bis zur fünften Kurve bekam einen neuen Belag verpasst.

Quartararo: Neuer Asphalt etwas merkwürdig

Wie sieht das erste Feedback der Fahrer aus? Wie ist der Eindruck nach zwei Trainingssessions auf dem neuen Asphalt?

"Der neue Abschnitt ist nicht schlecht, aber etwas merkwürdig", berichtet Weltmeister Fabio Quartararo. "Einige Stellen der Strecke haben extrem viel Grip, andere wiederum so gar nicht. Der Grip aus der letzten Kurve heraus ist viel besser als in Kurve 1 und 2", erklärt er. Außerdem sei ihn aufgefallen, dass der neue Asphalt viel langsamer trockne als der Alte.

Diesen Eindruck teilt auch Miguel Oliveira: "Der neue Teil hat etwas länger gebraucht, um zu trocknen", bestätigt er. Ansonsten sei der KTM-Werkspilot aber sehr zufrieden: "Die letzten, die Start-Ziel-Gerade und die ersten Kurvenkombinationen haben viel mehr Grip, das ist gut. Aber auch der restliche Teil der Strecke ist etwas besser geworden im Vergleich zum Test."

Francesco Bagnaia schließt sich an: "Das Gefühl mit dem neuen Asphalt ist in Ordnung, es gefällt mir." Der Vorjahres-Vizeweltmeister berichtet: "In den Bremszonen ist es schlechter, ich weiß nicht warum, aber im Kurvenausgang ist es deutlich besser." Dass es nun zwei Abschnitte mit unterschiedlichem Asphalt gibt, sei kein Problem: "Der Übergang ist sehr glatt, du kannst problemlos pushen", meint Bagnaia.

Miller lobt: Haben tollen Job gemacht

Lob gibt es auch von Ducati-Teamkollege Jack Miller: "Sie [die Streckenverantwortlichen] haben einen tollen Job gemacht, die Strecke in diesen Zustand zu bekommen", findet der Australier. "Der neue Asphalt ist viel besser, auch der Rest der Strecke ist in viel besserem Zustand. Ich glaube nicht, dass es den neuen Asphalt benötigt hätte, aber ich weiß das zu schätzen. Das hat die Strecke deutlich besser gemacht, sie ist zu 100 Prozent bereit für das Rennen."

Auch Pol Espargaro, der während der Testfahrten im Februar für die Bestzeit gesorgt hatte, zeigt sich zufrieden: "Wir konnten nur am Nachmittag unter normalen Umständen fahren, aber die Strecke ist deutlich besser als beim Test. Es fliegen keine Steine mehr durch die Gegend und der Asphalt bietet viel mehr Grip."