Kurz nach dem MotoGP-Titelgewinn mit Joan Mir 2020 kam für Suzuki der große Schock. Davide Brivio, seit dem Wiedereinstieg 2015 einer der führenden Köpfe des Projekts, verkündete seinen Abschied. Er wechselte in die Formel 1 zum Rennstall von Alpine.

Zwei Monate vor dem Start zur MotoGP-Saison 2021 stand Suzuki somit ohne einen Teammanager da. Viele große Namen wie Wilco Zeelenberg oder Francesco Guidotti wurden genannt, zu einer Einigung kam es aber nie. Die Rolle bekleidete fortan Projektleiter Shinichi Sahara in einer Doppelfunktion.

Nun hat Suzuki endlich vollwertigen Ersatz gefunden. Livio Suppo wird neuer Teammanager, er tritt seinen Dienst mit sofortiger Wirkung an. Der Italiener begann seine Karriere im Paddock der Motorrad-Weltmeisterschaft vor 28 Jahren beim Benetton Honda Team in der 125- und 250ccm-Klasse. Anschließend zog es ihn zu Ducati, wo er 2007 über den WM-Titel mit Casey Stoner jubeln durfte. Es folgte der Wechsel ins Honda-Lager, wo er weitere fünf Titel verbuchen konnte.

Ende 2017 zog sich Suppo aus dem MotoGP-Paddock zurück und gründete ein E-Bike-Unternehmen. Nun zieht es ihn aber wieder in den Rennsport: "Ich freue mich, nach vier Jahren Pause in die MotoGP zurückzukehren. Sahara-Sans Angebot kam zum perfekten Zeitpunkt für mich. Ich war zwar mit meiner Firma gut ausgelastet, aber mir hat das Paddock einfach gefehlt. Der Rennsport war lange Zeit mein Leben und diese Erfahrung will ich nun zu Suzuki mitnehmen."

Analyse der MotoGP-Tests: Die Gewinner und Verlierer (15:17 Min.)

Auf Suppo wartet bei Suzuki jedenfalls jede Menge Arbeit. Die Verträge von Joan Mir und Alex Rins laufen mit Saisonende aus, vor allem an einem Verbleib von Mir hat der Hersteller großes Interessen. Zu Suppos Tätigkeiten wird es auch zählen, das größtenteils italienische Einsatzteam und die japanische Entwicklungsabteilung an einem Strang ziehen zu lassen. Eine Aufgabe, die Brivio einst perfekt beherrschte. "Livio ist für diese Rolle sehr gut geeignet, denn er hat viel Erfahrung und weiß, wie Teams funktionieren", ist Projektleiter Sahara überzeugt. "Er weiß, dass die Atmosphäre im Team extrem wichtig ist, um über ein ganze Saison konkurrenzfähig zu sein."