Pramac Racing präsentierte am Mittwoch das neue Team und seine neue Management-Struktur für die kommende MotoGP-Saison. In einem rund zehnminütigen Online-Video sprachen die Fahrer und Teamchefs über ihre Erwartungen für die kommende Saison.

Dabei ließ vor allem Jorge Martin mit einer Kampfansage aufhorchen: "Ich habe im Vorjahr meine Ziele erreicht und bin Rookie des Jahres geworden, habe zudem meinen ersten Sieg und meine ersten Pole Positions geholt. In dieser Saison will ich es in die Top-5 der WM-Gesamtwertung schaffen."

Jorge Martin empfiehlt sich

Der ehrgeizige Spanier schlug im Vorjahr in der MotoGP ein wie eine Bombe. Bereits im zweiten Saisonlauf in Katar stand er auf Pole Position und holte als Dritter seinen ersten Podestplatz. Nach der Sommerpause holte er in Spielberg beide Pole Positions, seinen ersten Sieg und einen weiteren dritten Platz. Die Saison schloss er mit einem zweiten Platz in Valencia - ebenfalls aus Pole Position - ab.

Wäre Martin nicht von multiplen Knochenbrüchen nach einem Trainings-Crash beim dritten Saisonlauf in Portimao für mehrere Wochen außer Gefecht gewesen, hätte er womöglich bereits im Vorjahr in den Top-5 landen können. Denn 2022 stieg Pramac Racing zum klar besten Kundenteam auf: Martin holte den Titel des Rookies des Jahres, Johann Zarco wurde als Fünfter bester Satelliten-Fahrer, Pramac bestes Satellitenteam und trug letztlich auch entscheidend dazu bei, dass Ducati seinen Titel in der Konstrukteurs-Wertung verteidigen konnte.

Dafür bedankte sich im Rahmen der Präsentation auch Ducati-Sportchef Paolo Ciabatti: "Sie haben viele Punkte für uns geholt. Pramac bekommt daher auch in diesem Jahr die exakt gleichen Maschinen (wie das Werksteam; Anm.) und die gleichhen Möglichkeiten. Wir wollen, dass ein Ducati-Fahrer die WM gewinnt und beide stehen bei uns unter Vertrag."

Auch Zarco will nachlegen

Johann Zarco konnte die WM-Wertung im Vorjahr sogar kurz anführen, blieb aber in der kompletten zweiten Saisonhälfte ohne Podestplatz. "Ich habe im Vorjahr gelernt, dass eine Saison ganz schön lang sein kann", meinte er im Rahmen der Präsentation selbstkritisch. "Sobald man fünf Rennen lang keine Ergebnisse holt, ist die komplette Saison gelaufen. Das ist eine gute Lehre für mich für 2022."

Die einzige Veränderung über den Winter gab es bei Pramac am Kommandostand: Der langjährige Teamchef Francesco Guidotti wurde von KTM abgeworben und hinterlässt eine große personelle Lücke. Diese will der italienische Rennstall mit dem neuen Teammanager Claudio Calabresi (zuletzt im Eni-Konzern tätig) und Fonsi Nieto als neuem Sportdirektor füllen.

"Es wird nicht einfach, ein Team zu managen, das sich im Vorjahr dermaßen gut geschlagen hat", gestand Calabresi. "Aber hier ist immer noch eine Truppe von unglaublich tollen Leuten am Werk." Teambesitzer Paolo Campinotti stimmte seiner Neuverpflichtung zu: "Wir haben noch immer viele starke Menschen in unserem Team und werden unser Bestes geben, unsere Ergebnisse aus dem Vorjahr zu verbessern."