Der 15-jährige Stefan Bradl holte sich beim Finale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft auf dem Hockenheimring (2. Oktober 2005) den Meistertitel in der Achtelliterklasse. Der junge Bayer belegte beim Finalrennen der IDM 125 hinter Titelverteidiger und KTM-Markenkollegen Michael Ranseder (Österreich) den zweiten Rang und sicherte damit einen Punkt Vorsprung im Titelkampf. Platz drei beim letzten Saisonrennen ging an den Sachsen Georg Fröhlich (Honda).

Beim Training am Samstag hatte sich Bradl seine insgesamt fünfte Pole Position der Saison geholt. Dabei machte er es besonders spannend, als er erst in der allerletzten Trainingsrunde die schnellste Zeit fuhr. Neben Stefan Bradl nahmen Michael Ranseder, der 15-jährige Schweizer Dominique Aegerter und Georg Fröhlich das Rennen aus der ersten Startreihe auf. Ranseder ging allerdings nach einem Sturz im Warm up mit leichten Blessuren in das Rennen.

Bradl und Ranseder (Red Bull ADAC KTM Juniors) legten einen ordentlichen Start hin, Aegerter rollte jedoch schon vor der grünen Ampel deutlich sichtbar an. Nach einer Zeitstrafe von 30 Sekunden für diesen Frühstart war er im weiteren Rennen chancenlos.

Aus der ersten Runde kamen Bradl, Ranseder, der Oberlungwitzer Patrick Unger und Fröhlich an der Spitze des Feldes zurück. Zunächst blieben die beiden Sachsen auf Tuchfühlung zu den KTM-Piloten, besonders die Aprilia von Patrick Unger ging sehr gut. Doch in der dritten Runde stürzte Unger per Highsider und schied aus. Doch Ungers Vorsprung in der Meisterschaft war ausreichend, um den dritten Platz im Titelkampf zu behalten.

Georg Fröhlich musste die superschnellen KTMs an der Spitze ziehen lassen. Lange Zeit fuhr er ziemlich einsam auf dem dritten Rang. Als gegen Ende des Rennens der Tscheche Igor Kalab (Aprilia) bedrohlich nahe kam, hielt Fröhlich gegen und konnte Kalab auf der Ziellinie schlagen.

An der Spitze fuhr Ranseder wie ein Schatten hinter Bradl. Es sah aber besonders auf der Start-Zielgeraden so aus, als ob er durchaus ein höheres Tempo gehen könne. Aus Runde zehn kam Ranseder als Führender zurück, Bradl blieb jedoch dran und konterte. Nach einem erneuten Führungswechsel liefen die beiden KTM-Piloten auf zu überrundende Fahrer auf. Ranseder kam besser vorbei und schaffte einen kleinen Vorsprung.

Zur gleichen Zeit wurde Bradl signalisiert, dass der Abstand zum Dritten über 15 Sekunden betrug. Für Bradl war klar: Mit 6 Punkten Vorsprung vor dem letzten Rennen reichte es, hinter Ranseder als Zweiter ins Ziel zu fahren. So machte es der Youngster im Stile eines Routiniers dann auch und jubelte beim Überfahren des Zielstriches als neuer Meister. "Ich habe jetzt meinen Papa (Helmut Bradl) mit dem Gewinn des deutschen Meistertitels schon mal übertroffen, denn er war da nur Zweiter. Aber mein Papa war ja auch Vizeweltmeister, da will ich auch noch besser werden als er…", kommentierte der 15-jährige Bayer schlitzohrig.

Der Weg dazu ist geebnet. In der nächsten Saison werden Stefan Bradl und Michael Ranseder in der Motorrad-WM an den Start gehen. Beide unterzeichneten vor kurzem einen Vierjahresvertrag mit KTM.