Der überragende Mann der letzten MotoGP-Rennen 2021 glänzte am Freitag auch beim Wintertest: Francesco Bagnaia fuhr in Jerez in einer eigenen Liga.

Das Ergebnis: Bagnaia setzte sich am Freitag mit der Bestzeit des gesamten Jerez-Tests in 1:36.872 Minuten durch. Er verpasste damit die absolute Rekordrunde von Maverick Vinales 2020 nur um 188 Tausendstelsekunden. Fabio Quartararo wurde Zweiter, verlor auf Bagnaia aber fast eine halbe Sekunde. Alex Rins belegte Rang drei vor Pol Espargaro und Maverick Vinales. Joan Mir wurde Sechster, gefolgt von Donnerstag-Spitzenreiter Takaaki Nakagami und Enea Bastianini. Jack Miller sowie Alex Marquez komplettierten die Top-Ten.

Die Werks-KTMs landeten auf den Rängen elf für Brad Binder und 14 für Miguel Oliveira. Andrea Dovizioso wurde 13., Franco Morbidelli 15. Fabio Di Giannantonio war als 19. mit 1,656 Sekunden Rückstand bester der fünf Rookies.

Der für den Test gemeldete Honda-Testfahrer Stefan Bradl kam wie schon am Donnerstag nicht zum Einsatz. Auch Mika Kallio und Takuya Tsuda fuhren am Freitag nicht. Yamaha-Mann Cal Crutchlow und Ducati-Testpilot Michele Pirro waren für den Test gar nicht gemeldet.

Stürze, Defekte & Zwischenfälle: Alex Rins sorgte schon in der ersten Stunde für den ersten Sturz des zweiten Testtages. Er ging mit seiner Suzuki in Turn 6 zu Boden. Rookie Darryn Binder erwischte es am frühen Nachmittag in Kurve neun. Gegen 15 Uhr landete Bruder Brad im Kies von Kurve elf.

Raul Fernandez rollte kurz nach elf Uhr mit einem technischen Defekt an seiner KTM aus.

Die Technik: Ducati testete wie schon am Donnerstag einen neuen, längeren Auspuff. Am Freitag kam auch eine neue Verkleidung zum Einsatz, die Bagnaia als großen Unterschied zum Vorgängermodell einstufte. Ob es die finale Version für 2022 ist, sei aber noch offen.

Gut zu sehen: Der neue, deutlich längere Auspuff an der Seite der GP22, Foto: MotoGP.com
Gut zu sehen: Der neue, deutlich längere Auspuff an der Seite der GP22, Foto: MotoGP.com

Im Honda-Lager fuhr Pol Espargaro den 2022er-Prototypen, den er bereits in Misano testete. Am Donnerstag war diese Maschine nur beim LCR-Team mit Alex Marquez und Takaaki Nakagami im Einsatz.

Das Wetter: Wie schon der Donnerstag präsentierte sich Jerez auch am zweiten Testtag sonnig. 19 Grad Außentemperatur und 14 Grad am Asphalt zum Start um 10 Uhr waren außerdem deutlich mehr als noch an Tag eins. Die Session nahm deshalb sofort Fahrt auf. Problematisch war aber erneut der starke Wind, der vor allem Aufschlüsse im Bereich der Aerodynamik schwierig machte.