Nachdem in den letzten Monaten mit Jason Dupasquier, Hugo Millan und Dean Berta Vinales gleich drei Teenager im Motorradsport tödlich verunglückten, sah die gesamte Szene Handlungsbedarf. Nun wurden erste Maßnahmen beschlossen. Auf diese einigte sich das Permanent Bureau, das sich aus Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta und FIM-Präsident Jorge Viegas zusammensetzt.

Alterslimits

Die Altersgrenzen für die Teilnahme an unterschiedlichsten Serien werden angehoben. Bereits ab der kommenden Saison wird das Limit für Talent Cups wie den European, British, Northern oder Asia Talent Cup oder die Pre-Moto3-Serien auf 13 Jahre angehoben. Im Red Bull Rookies Cup müssen Fahrer zukünftig 14 Jahre alt sein. In der Moto3-Junioren-WM gilt eine Grenze von 15 Jahren, in der Supersport300-WM eine von 16 Jahren. Jüngere Piloten, die in den genannten Serien bereits in diesem Jahr am Start waren, dürfen ausnahmsweise auch 2022 dort fahren.

Ab 2023 gilt für alle Rennsportaktivitäten auf großen Rennstrecken - das bedeutet eine FIM Homologation der Klasse A, B oder C - eine generelle Altersgrenze von 14 Jahren. In der Motorrad-Weltmeisterschaft müssen Teilnehmer aller Klassen 18 Jahre alt sein. In der Moto2 und Moto3 durften Fahrer bislang ja bereits ab dem 16. Geburtstag starten. Eine Ausnahme gilt weiterhin für die Sieger der Moto3-Junioren-WM und des Red Bull Rookies Cups. Diese müssen nur 17 Jahre alt sein. Fahrer, die bereits 2022 in der Moto3 am Start sein, dürfen 2023 ausnahmsweise auch vor ihrem 18. Geburtstag fahren. In der Moto3-Junioren-WM und der Moto2-EM gilt ab 2023 ein Alterslimit von 16 Jahren. Der Red Bull Rookies Cup erhöht um ein weiteres auf 15 Jahre. Ausnahme gibt es weiterhin für Fahrer, die bereits im Vorjahr am Start waren. In der Supersport-WM wird auf 18 Jahre erhöht.

Starterfelder

Ab 2022 gilt für die Talent Cups eine Maximalgröße von 30 Startern. In der Moto3-Junioren-WM, und der Supersport300-WM sind 32 Starter pro Rennen zugelassen. Die restlichen Starterfelder bleiben vorerst unverändert.

Todesserie im Nachwuchssport: Wie geht es weiter? (10:37 Min.)

Sicherheitsausrüstung

Ab 2022 sind in allen Serien Airbag-Systeme verpflichtend. Bislang galt diese Regelung nur die WM-Klassen Moto3, Moto2 und MotoGP, nicht aber für die Nachwuchsserien und auch nicht für alle Aktivitäten im Paddock der Superbike-Weltmeisterschaft.

Kommunikation

Die Kommunikation mit Fahrern beziehungsweise Motorrädern soll für den Fall von Unfällen auf der Strecke verbessert werden. In ersten Meetings wurde bereits über die Installation und Einbindung dementsprechender Systeme in der Schutzausrüstung, am Motorrad und an den Strecken beraten. Das Ziel ist eine schnelle, automatische Warnung für alle nachkommenden Fahrer. Erste Tests sollen mit Beginn der Saison 2022 anlaufen. Das System wird daraufhin in allen Meisterschaften von der MotoGP bis hinunter zu den Talent Cups anwendbar sein.