Francesco Bagnaia feiert in Aragon seinen ersten MotoGP-Sieg - und wie! Marc Marquez greift den Ducatisto in den letzten drei Runden nicht weniger als sieben Mal an, Bagnaia kann aber jedes einzelne Manöver kontern. Joan Mir komplettiert das Podium.

MotoGP: Deshalb ging Fabio Quartararo in Aragon unter (11:05 Min.)

Fabio Quartararo geht im Aragon-GP völlig baden und kommt über Rang acht nicht hinaus. In der WM führt der Franzose nun 53 Punkte vor Bagnaia und 57 vor Mir.

Die Schlüsselszene im MotoGP-Rennen von Aragon

Sein siebter Angriff innerhalb von drei Runden wird Marc Marquez zum Verhängnis. In der schwierigen Anbremszone zur Bergabpassage von Kurve zwölf und 13 leistet er sich einen Fehler, muss in die asphaltierte Auslaufzone und verliert damit mehrere Zehntelsekunden auf Bagnaia. Die kann er auf den letzten Metern nicht mehr gutmachen.

MotoGP Aragon 2021: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: 1. Bagnaia, 2. Miller, 3. Quartararo, 4. M. Marquez, 5. Martin, 6. A. Espargaro, 7. Mir, 8. P. Espargaro, 9. Bastianini, 10. Zarco, 11. Nakagami, 12. Binder, 13. Lecuona, 14. A. Marquez, 15. Crutchlow, 16. Petrucci, 17. Marini, 18. Oliveira, 19. Vinales, 20. Rins, 21. Rossi, 22. Dixon

Start: Bagnaia und Miller kommen gut weg. Miller versucht einen Angriff auf die Führung, muss aber zurückziehen und fällt auch hinter Marc Marquez zurück, der von P4 nach vorne schießt.

1. Runde: Quartararo erlebt eine ganz üble erste Runde. Er verliert vier Positionen an Marc Marquez, Aleix Espargaro, Mir und Martin. Somit fällt der WM-Leader auf P7 zurück.

Alex Marquez crasht in Turn 5 aus dem Rennen.

2. Runde: Jake Dixons Rennen endet im Kies von Kurve neun.

Nun greift am Ende der Gegengerade auch Binder Quartararo an und geht kurzzeitig vorbei, doch der Konter folgt sofort.

3. Runde: Bagnaia und Marquez haben sich etwas abgesetzt, Miller kontert aber mit der bislang schnellsten Rennrunde.

6. Runde: Schnellste Rennrunde für Marquez! Der Honda-Star hängt am Hinterrad von Bagnaia. Miller hat Mühe, die Pace des Duos mitzugehen.

Quartararo hat unterdessen eine weitere Position an Iker Lecuona verloren und ist nur noch Achter.

8. Runde: Nun ist auch Binder an Quartararo vorbei, der damit auf Platz neun abrutscht.

9. Runde: An der Spitze bahnt sich ein Zweikampf um den Sieg an: Bagnaia und Marquez liegen bereits anderthalb Sekunden vor Miller.

11. Runde: Miller macht in der vorletzten Kurve einen Fehler und kommt von der Strecke ab. Aleix Espargaro und Mir schlüpfen durch, Miller fällt auf P5 zurück.

12. Runde: Mir geht an Aleix Espargaro vorbei und schnappt sich Platz drei. Knapp 3,5 Sekunden liegt er hinter dem Spitzenduo.

13. Runde: Quartararo gerät nun auch noch unter Druck von Bastianini und Nakagami.

17. Runde:Lecuona leistet sich im Corkscrew einen Fehler und fällt von P7 auf 10 zurück. Somit gewinnt Quartararo wieder eine Position.

19. Runde: Bastianini ist an Quartararo vorbei und verweist den Franzosen wieder auf Rang neun.

20. Runde: Marquez lauert hinter Bagnaia auf seine Chance, hat bislang aber noch keinen Angriff gewagt. Vier Runden sind noch zu fahren.

21. Runde: Da ist der Angriff! Marquez ist in Turn 5 kurz an Bagnaia vorbei, geht aber weit und der Ducati-Mann kontert. In Kurve 15 versucht es Marquez erneut, aber Bagnaia kann einmal mehr zurücküberholen.

22. Runde: Marquez wiederholt das Manöver aus der Vorrunde in Kurve fünf, doch in einer exakten Kopie kontert Bagnaia ein weiteres Mal. Auch in Turn 15 versucht es Marquez wieder, aber zum vierten Mal hat Bagnaia das bessere Ende für sich.

23. und letzte Runde: Marquez bremst sich in der ersten Kurve vorbei, geht aber weit und Bagnaia kontert. Turn 5: Angriff Marquez, Konter Bagnaia. Turn 12: Siebter Angriff von Marquez, doch er kommt von der Strecke ab - der entscheidende Fehler.

Ziel: Bagnaia siegt! Er gewinnt mit 0,673 Sekunden Vorsprung auf Marquez. Mir holt Rang drei, gefolgt von Aleix Espargaro und Miller. Bastianini wird starker Sechster vor Binder. Quartararo muss sich mit P8 begnügen. Martin und Nakagami komplettieren die Top-Ten. Lecuona wird Elfter vor Rins und Pol Espargaro. Oliveira und Petrucci stauben die letzten Punkte ab. Dahinter: Crutchlow, Zarco, Vinales, Rossi und Marini.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium in Aragon

Francesco Bagnaia (Sieger, Ducati): "Ich bin übermannt von meinen Emotionen. Wir haben hart gearbeitet, um dieses Ergebnis zu bekommen. Immer wenn ich knapp dran war, ist zuletzt irgendetwas dazwischen gekommen. Der erste Sieg hat sich danach immer weit weg angefühlt. Auch heute war es nicht einfach, vor Marc zu bleiben. Er ist noch nicht hundertprozentig zurück, aber heute hatte er den Biss, dieses Rennen gewinnen zu wollen. Ich habe mein Bestes gegeben und nun ging ein Traum in Erfüllung."

Marc Marquez (Zweiter, Repsol Honda): "Viele Leute sagen, dass der alte Marquez noch nicht wieder da ist. Aber heute konnte ich ein wenig der alten Mentalität zeigen. Dieser Kampf hat Spaß gemacht. Ich war zwar mit dem Reifen ein wenig über dem Limit, aber so ging es heute wohl allen. Obwohl ich an diesem Wochenende zweimal gestürzt bin, habe ich heute wieder alles versucht. Pecco war aber einfach Schneller, mehr war für mich daher nicht möglich."

Joan Mir (Dritter, Suzuki): "Ich bin müde, den ich habe heute über 110 Prozent gegeben. Ehrlich gesagt bin ich auch ein bisschen enttäuscht, denn ich habe mich gefühlt, als könnte ich mehr erreichen als nur einen Podestplatz. Vielleicht hat uns Startplatz 7 aber ein wenig in die Suppe gespuckt. Ein Podium ist ein gutes Ergebnis, aber wir wollen eigentlich mehr."