Dani Pedrosa schaffte es bei seinem Wildcard-Einsatz in Spielberg auf die Titelseiten. Fotos seiner brennenden KTM in Kurve 3 gingen um die Welt. Der 35-jährige Testfahrer überzeugte am Sonntag beim Steiermark-GP aber auch sportlich: Nach einem Restart schaffte es Pedrosa als 10. in die Top-10 und war damit der erste Wildcard-Starter der laufenden Saison, dem das gelang.

MotoGP - Spielberg-Umbau erst 2022: Die Gründe: (14:19 Min.)

"Es war seltsam, wieder ein Rennen zu fahren", gestand er am Sonntagabend. "Ich bin aber zufrieden mit dem Wochenende, denn wir haben herausgefunden, was wir herausfinden wollten und haben sogar noch ein wenig überrascht. Dieser Einsatz war positiv für KTM."

Pedrosa hatte bereits am Donnerstag erklärt, dass dieser Wildcard-Einsatz vor allem ein Ziel hat: Er selbst wolle sich nach zweieinhalb Jahren Rennpause ein Bild davon machen, wie sich das Motorrad im Rennen verhält um daraus Schlüsse für seine weitere Testarbeit ziehen zu können.

Pedrosa hat in Spielberg tatsächlich einige neue Erkenntnisse gewonnen: "Wenn man das Rennen mit den Trainings vergleicht, haben sich die Reifen komplett unterschiedlich verhalten. Es war am Sonntag sehr schwierig, sich auf dem Motorrad zu halten. Zudem ist mir nun klar, dass man sich auf den vordersten Plätzen qualifizieren muss, um im Rennen eine Chance zu haben."

Spielberg-Erkenntnisse reichen aus

Diese Rückschlüsse sind - gepaart mit dem Feedback auf technischer Seite - genug, um nun mit der Testarbeit und Entwicklung für das kommende Jahr fortzufahren. Ein weiterer Wildcard-Einsatz ist aus Pedrosas Sicht nicht notwendig. "Ich denke nicht, dass wir bis zu einem weiteren Wildcard-Einsatz irgendetwas verbessern könnten", so der Katalane. "Ich habe hier viele interessante Dinge bemerkt, kann jetzt dadurch Änderungen anstoßen. Wir haben aber nicht genug Zeit bis zu einem möglichen zweiten Rennen, das auch umzusetzen. Daher genügt dieser eine Einsatz."

Um ein gutes Ergebnis sei es nie gegangen, das machten alle Beteiligten schon vorab klar. Nachträglich haderte der 54-fache GP-Sieger aber dennoch mit einigen Momenten, die ein besseres Endresultat verhinderten. "Wenn ich es im 3. Training direkt in Q2 geschafft hätte, wäre ich vielleicht zwei Reihen weiter vorne gestartet. Das hätte einen großen Unterschied gemacht", führte er aus.

Zudem musste er nach dem Feuer-Unfall auf das Ersatzmotorrad umsteigen, das zunächst noch im Regen-Setup aufgebaut war. "Zum Glück war genug Zeit, es während der Aufräumarbeiten umzubauen. Aber es gab bereits am Freitag ein kleines Problem beim Motor dieses Bikes, deshalb hätte ich lieber das andere eingesetzt, mit dem ich den Unfall hatte."

Beim zweiten MotoGP-Lauf in Spielberg wird Dani Pedrosa jedenfalls nicht in der Startaufstellung. Ob man den 35-Jährigen je wieder auf einer Renn-Maschine sehen wird, ist noch unklar.