Die offizielle Bestätigung von MotoGP-Promoter Dorna fehlt noch, es ist aber beschlossene Sache: 2021 wird die Motorrad-Weltmeisterschaft nicht in Thailand fahren. Wie die 'Bangkok Post' berichtet, wird der eigentlich von 2021 bis 2025 angesetzte Vertrag mit dem lokalen Veranstalter einfach auf die Jahre 2022 bis 2026 verschoben.
Regierungssprecherin Traisuree Taisaranakul erklärte, dass die Dorna weiterhin voll zum Event in Thailand stehe, das Image des Landes weltweit verbessern und so für erhebliche Einnahmen sorgen wolle. Die Sprecherin plauderte in diesem Zug sogar Vertragsdetails aus, über die ansonsten Stillschweigen vereinbart wird.
So sollen die lokalen Veranstalter in Buriram für fünf Jahre eine Lizenzgebühr von umgerechnet rund 25 Millionen Euro, also etwa fünf Millionen jährlich, an die Dorna bezahlen. Ein Wert, der etwas unter den kolportieren Summen von sechs bis neun Millionen für andere Strecken liegt. Rentiert hat sich die Veranstaltung bei ihren bisherigen beiden Austragungen 2018 und 2019 mit jeweils mehr als 220.000 Zusehern auf jeden Fall: 83 beziehungsweise 95 Millionen Euro sollen im Zuge der MotoGP-Events umgesetzt worden sein.
MotoGP-Kalenderchaos geht weiter
Was aber bedeutet die Thailand-Absage nun für den MotoGP-Rennkalender? Dort gibt es mittlerweile mehr Löcher zu stopfen, als den Verantwortlichen von Dorna und FIM lieb ist. Die Rennen in Texas und Argentinien wurden ja bereits auf unbestimmte Zeit verschoben, mit Brünn fiel der traditionelle Auftakt nach der Sommerpause aus dem Kalender. Die beiden Katar-Rennen zum Saisonbeginn wackeln und nun muss Thailand gestrichen werden.
Das für 10. Oktober geplante Event in Buriram wäre in diesem Jahr eingebettet in drei weitere Übersee-GPs im Kalender gestanden. Eine Woche davor ist der Japan-GP angesetzt, am 24. und 31. Oktober will man in Australien und Malaysia fahren. Halten diese Termine, wäre der Mandalika Circuit in Indonesien ein sinnvoller Ersatz. Die Strecke muss aber erst fertiggestellt und homologiert werden.
Zu befürchten ist allerdings, dass die MotoGP 2021 noch auf weitere Überseerennen verzichten muss. Ein Australien-GP ist aktuell etwa nur schwer vorstellbar, blickt man auf die strengen Einreisebestimmungen, die auch für Spitzensportler gelten. So mussten etwa die Tennisprofis im Vorfeld der Australian Open eine zweiwöchige Quarantäne absolvieren.
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