Den MotoGP-Stars dauert die Winterpause schon zu lange. Bereits seit 22. November stehen die Motoren ihrer Bikes still, erst in der ersten März-Woche steht für alle Fahrer der erste Wintertest in Katar auf dem Programm. Deshalb hat die VR46 Academy von Valentino Rossi nun für zwei Tage die Rennstrecke in Portimao gemietet.

Am 3. und 4. Februar dreht die italienische Truppe auf dem Algarve Circuit ihre Runden. Dabei kommen freilich keine MotoGP-Motorräder zum Einsatz, sondern Serienmaschinen. Valentino Rossi und Vizeweltmeister Franco Morbidelli werden auf Yamaha R1 unterwegs sein, während die beiden Ducatisti Luca Marini und Francesco Bagnaia auf Panigale V4S Platz nehmen werden.

Denn Artikel 1.15.1 des Sportlichen Reglements der MotoGP verbietet den Einsatz der WM-Motorräder außerhalb der durch die FIM offiziell erlaubten Testfahrten. Die eingesetzten Serien-Maschinen dürfen zudem nur beschränkt adaptiert werden: So dürfen Felgen, Federn oder Auspuff umgebaut werden, an Motor, Elektronik oder der Verkleidung darf aber nichts verändert werden.

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Ebenso sind etwa Karbonbremsen verboten, während als Reifen nur handelsübliche Pneus aufgezogen werden dürfen und keine Rennsport-Spezifikationen. Die beiden Testtage in Portimao sind somit nur ein gemütliches Einfahren, bevor es in rund einem Monat in Katar auf den MotoGP-Bikes zur Sache geht.

Neben den MotoGP-Fahrern aus Rossis Förderprogramm sind auch die Academy-Rider aus den unteren Klassen dabei: Marco Bezzecchi, Celestino Vietti, Stefano Manzi, Niccolo Antonelli und Andrea Migno. Auch diese Piloten dürfen in Portimao aber nicht ihre Moto2- bzw. Moto3-Bikes aus der Weltmeisterschaft einsetzen.

Wie sehr die MotoGP-Stars nach einem Einsatz auf der Rennstrecke dürsten, zeigt der Umstand, dass sich weitere prominente Fahrer dem Test anschließen: So weilen Suzuki-Ass Alex Rins und Moto3-Weltmeister Albert Arenas ebenfalls in Portimao. Bei einem Videocall am Montagabend ließ Rins zudem durchklingen, dass weitere WM-Fahrer einen Start erwägen.

Ursprünglich war der MotoGP-Testauftakt für den 19. Februar in Sepang geplant, musste aber wegen der strikten Corona-Maßnahmen der malaysischen Regierung abgesagt werden. Als Ersatz wurde ein zusätzlicher Test in Katar ab 5. März eingeschoben. Doch auch dieser Termin wackelt nun, da in Katar momentan strenge Einreiseverbote in Kraft sind.

Für die MotoGP ist das ein schwerer Schlag: Mit zwei Testfahrten und zwei Rennen zwischen 5. März und 4. April hat man zu Saisonstart alles auf Katar gesetzt. Wie Rins am Montag ausplauderte, soll die Dorna bereits einen Plan B in der Hinterhand haben: Demnach könnten die Testfahrten nach Jerez verlegt werden und die Saison erst Mitte April in Portimao starten.