Joan Mir macht im ersten MotoGP-Rennen von Valencia einen gewaltigen Schritt in Richtung WM-Titel 2020! Er gewinnt zum allerersten Mal in der Königsklasse. Alex Rins sorgt als Zweiter für den ersten Suzuki-Doppelsieg seit Hockenheim 1982, Pol Espargaro komplettiert das Podium.

Weil Fabio Quartararo schon in Runde zwei stürzt und Andrea Dovizioso, Franco Morbidelli und Maverick Vinales mit den Spitzenplätzen ebenfalls nichts zu tun haben, darf Mir nun über einen Polster von 37 Punkten auf die punktegleichen Quartararo und Rins jubeln. Vinales liegt 41 Zähler zurück, Morbidelli und Dovizioso fehlen 45 Punkte. Sechs Fahrer sind damit zumindest theoretisch noch im WM-Kampf.

Die Schlüsselszene im MotoGP-Rennen von Valencia

Alex Rins fährt in Valencia ein hervorragendes Rennen, leistet sich aber einen entscheidenden Fehler. Er geht in der 17. Runde in Turn 11 weit, wodurch Joan Mir problemlos auf der Innenbahn durchschlüpfen kann. Der nimmt die Einladung dankend an und fährt innerhalb weniger Runden einen komfortablen Vorsprung heraus.

MotoGP Valencia 2020: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: 1. P. Espargaro, 2. Rins, 3. Nakagami, 4. Zarco, 5. Mir, 6. Miller, 7. Oliveira, 8. Morbidelli, 9. A. Espargaro, 10. Binder, 11. Quartararo, 12. Dovizioso, 13. Bradl, 14. A. Marquez, 15. Crutchlow, 16. Bagnaia, 17. Rossi, 18. Petrucci, 19. Savadori, 20. Rabat, Start aus der Boxengasse: Vinales

Start: Pol Espargaro verteidigt seine Pole Position, ebenso wie Rins und Nakagami die Ränge zwei und drei. Mir macht einen Platz gut und ist Vierter. Dahinter liegen Oliveira und Zarco.

1. Runde: Mir geht in Kurve sechs an Nakagami vorbei und ist bereits Dritter.

In Turn 8 greift Aleix Espargaro Morbidelli an, muss sich kurz minimal aufrichten. Es kommt zu einer Kettenreaktion in der Espargaro und auch Quartararo ohne Berührung stürzen. Espargaro muss aufgeben. Quartararo kann das Rennen fortsetzen, liegt aber fast 30 Sekunden zurück.

Morbidelli ist Siebter, Dovizioso Zehnter. Der aus der Boxengasse gestartete Vinales liegt am Ende des Feldes 14 Sekunden hinter der Spitze.

2. Runde: Rins schnappt sich mit einem aggressiven, aber fairen Manöver in Turn 11 die Führung von Espargaro.

Oliveira geht an Nakagami vorbei und ist Vierter.

3. Runde: Savadori stürzt, kann das Rennen aber fortsetzen.

4. Runde: Wie zwei Runden zuvor Rins geht nun auch Mir in Turn 11 an Espargaro vorbei. Platz zwei für den WM-Leader.

5. Runde: Rossi steht. Er hat einen technischen Defekt. Erster Verdacht: Benzinpumpe.

Francesco Bagnaia stürzt und ist ebenfalls raus.

6. Runde: Nächster Crash: Cal Crutchlows Rennen ist vorbei.

8. Runde: Rins und Mir können sich etwas absetzen. Eine halbe Sekunde dahinter liegt das KTM-Duo mit Pol Espargaro und Oliveira, gefolgt von Nakagami, Zarco, Miller, Morbidelli, Alex Marquez und Dovizioso.

11. Runde: Pol Espargaro kämpft sich wieder etwas an die Suzukis heran. Oliveira kann die Pace an der Spitze hingegen nicht mitgehen.

12. Runde: Für Morbidelli geht es nach hinten. Dovizioso hat ihn im Kampf um Platz neun überholt.

13. Runde: Rabat gibt auf. Vinales ist damit 14., Quartararo als 15. wieder in den Punkterängen.

14. Runde: Pol Espargaro hatte sich bereits direkt ans Heck von Mir gefahren, macht dann aber in Turn 1 einen Fehler und verliert wieder etwas an Boden.

15. Runde: Nakagami schnappt sich Oliveira und ist neuer Vierter.

17. Runde: Mir führt! In Turn 11 geht Rins weit und Mir schiebt sich an seinem Teamkollegen vorbei.

19. Runde: Mir zieht das Tempo an der Spitze mit der bislang schnellsten Rennrunde an. Sechs Zehntel beträgt sein Vorsprung auf Rins bereits.

20. Runde: Rins hat sich etwas gefangen. Der Abstand bleibt nun konstant im Bereich zwischen fünf und sechs Zehntelsekunden. Pol Espargaro ist mit weiteren sechs Zehnteln Rückstand noch nicht aus dem Kampf um den Sieg, die Suzukis wirken aber stärker.

22. Runde: Mirs Vorsprung ist auf eine Sekunde angewachsen. Der WM-Leader kann sich wohl nur noch selbst schlagen.

24. Runde: Dovizioso macht einen weiteren Platz gut. Er holt sich P8 von Alex Marquez.

25. Runde: Alex Marquez crasht in Turn 1 aus dem Rennen.

26. Runde: Dovizioso holt sich Platz sieben von Zarco, auch Binder geht am Franzosen vorbei. Direkt darauf schnappt sich Binder Dovizioso und ist neuer Siebter. Ein starkes Rennen des KTM-Piloten, der aufgrund seiner Kollision mit Jack Miller in Aragon eine Long-Lap-Penalty absitzen musste.

Ziel: Mir siegt 0,651 Sekunden vor Rins. Pol Espargaro wird Dritter. Nakagami holt P4 vor Oliveira, Miller und Binder. Dovizioso wird Achter vor seinen Ducati-Kollegen Zarco und Petrucci. Morbidelli kommt über P11 nicht hinaus. Bradl landet auf P12 vor den Yamaha-Stars Vinales und Quartararo. Die restlichen Fahrer scheiden aus.

So lief es in Valencia für Stefan Bradl

Zum dritten Mal innerhalb von vier Rennen punktet Stefan Bradl. Er kann im ersten Grand Prix von Valencia, den er von Startplatz 13 aus in Angriff nimmt, einen Rang gutmachen und sammelt so als Zwölfter vier Punkte für die Weltmeisterschaft.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium in Valencia

Joan Mir (Sieger, Suzuki): "Ich fühle mich nach dem ersten Sieg eigentlich gar nicht anders, nur noch etwas glücklicher. Dieser Sieg hat mir noch gefehlt und er ist im perfekten Moment gekommen. Das freut mich unglaublich. Das Team hat an diesem Wochenende einen unglaublichen Job gemacht. Ich habe mich so wohlgefühlt auf dem Motorrad. Wenn so gute Arbeit geleistet wird, dann steht man am Ende eben ganz oben auf dem Podium."

Alex Rins (Zweiter, Suzuki): "Das Rennen war extrem schnell. Als ich in Führung war, habe ich mit gut gefühlt, aber dann habe ich mich in Turn 11 verschalten, musste weit gehen und Joan konnte mich überholen. Ich habe versucht, ihm zu folgen, aber er hat extrem Gas gegeben, während ich etwas auf die Reifen achten musste. Vielleicht können wir das Motorrad ja für das nächste Rennen noch etwas besser anpassen."

Pol Espargaro (Dritter, KTM): "Es war ein hartes Rennen. Diese Jungs mit den blauen Raketen waren extrem schneller, vor allem in den Rechtskurven. Ich konnte aber auf der Bremse den harten Vorderreifen ausnutzen und so dranbleiben. Für mich war das die ideale Wahl, obwohl die die Kombination Hard/Medium hier nie gefahren sind. Es hat funktioniert und so können wir uns bei KTM über ein weiteres Podium freuen. Das fühlt sich super an!"