Der amtierende MotoGP-Weltmeister ist mindestens ein weiteres Wochenende zum zusehen verdammt: Sein Repsol-Honda-Team gab am Dienstag in einer Presseaussendung bekannt, dass man im ersten Rennwochenende von Valencia - offiziell trägt das Event den Titel 'Grand Prix von Europa' - weiterhin auf Alex Marquez und Stefan Bradl setzen wird. Somit ist klar, dass Marc Marquez kein Comeback geben wird.

Auch eine Rückkehr beim zweiten Valencia-GP eine Woche später ist so gut wie ausgeschlossen. Die letzte Chance für Marc Marquez, 2020 noch auf einem MotoGP-Bike zu sitzen, wäre somit das Finale in Portimao von 20. bis 22. November. Denn im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wird es in diesem Jahr keine Testfahrten nach Saisonende geben.

Doch auch ein Comeback in Portimao scheint unwahrscheinlich. Honda-Testfahrer und Marquez-Ersatz Stefan Bradl plauderte zuletzt in Aragon bei seinem zweiten Arbeitgeber ServusTV aus, dass er bis Saisonende den Platz des MotoGP-Superstars einnehmen würde. Später ruderte er in seiner Medienrunde zurück. Honda hatte ihm wohl einen Maulkorb verpasst.

Bradls Worten kann man aber wohl trauen. Selbst Teamchef Alberto Puig bestätigte zuletzt, dass die Heilung von Marquez' rechtem Oberarm langsamer als erwartet verlaufe. Die ursprüngliche Prognose nach der zweiten Operation gab Honda am 22. August mit zwei bis drei Monaten weiterer Pause bekannt.

MotoGP-Talk: Wird Marquez 2021 wieder zu alter Stärke finden? (16:18 Min.)

Marc Marquez: Der lange Weg zurück

Zur Erinnerung: Marquez hatte sich im ersten MotoGP-Saisonrennen 2020 am 19. Juli in Jerez bei einem schlimmen Highsider den rechten Oberarm gebrochen. Am Dienstag wurde er in Barcelona von Dr. Xavier Mir operiert, wobei eine Platte und zwölf Schrauben eingesetzt wurden. Nur sechs Tage nach der Verletzung saß Marquez beim zweiten Jerez-GP wieder auf seiner Honda, musste aber bereits im Qualifying aufgeben. Gut eine Woche später musste er erneut operiert werden, da sich die Platte gelockert hatte. Offizieller Grund: Eine Überbelastung beim Öffnen einer schweren Schiebetüre.