Francesco Bagnaia meldete sich am Sonntag eindrucksvoll aus seiner Verletzungspause zurück. Im ersten der beiden MotoGP-Rennen in Misano belegte er den zweiten Rang und holte damit seinen ersten Podestplatz in der Königsklasse.
Eine Genugtuung, nachdem er bereits in Jerez auf einer sicheren Fahrt zum zweiten Platz von einem Defekt gebremst worden war. Es war der bislang letzte Einsatz des Italieners, der die vergangenen drei Rennen aufgrund einer Verletzung auslassen musste.
"Ich bin froh, dass ich dort anknöpfen konnte, wo ich aufgehört habe", sagte der stolze Bagnaia in der Pressekonferenz nach dem Rennen. "Dieses Podest konnte ich aber keinesfalls erwarten, denn ich hatte noch starke Schmerzen im verletzten Bein. Beim Richtungswechsel und vor allem in den Rechtskurven tat es sehr weh."
Bein macht Probleme
In den Schlussrunden machte sich die körperliche Belastung bemerkbar, als Bagnaia sich zunächst um eine halbe Sekunde von seinen Verfolgern absetzen konnte, dann aber wieder gestellt wurde. "In den letzten vier Runden hat das Bein große Probleme gemacht. Ich möchte dieses Podium daher allen Leuten widmen, die mir in den letzten fünf Wochen geholfen haben."
Beim MotoGP-Heimrennen in Misano holte er die Kohlen für Ducati aus dem Feuer, denn sowohl Vizeweltmeister Andrea Dovizioso (7.), als auch der WM-Dritte Jack Miller (8.) konnten an diesem Tag nicht um die Podestplätze mitmischen. "Meine Ducati war heute wieder sehr stark auf den Geraden", bedankte sich Bagnaia bei seinem Arbeitgeber.
An einen Podestplatz dachte der 23-jährige Italiener aber lange Zeit nicht, lag er doch bis zur 19. der 27 Runden auch außerhalb der Top-3. Aber gutes Reifenmanagement verschaffte ihm in der Endphase Pfeile im Köcher, die seine Gegenspieler Alex Rins und Valentino Rossi nicht mehr zur Verfügung hatten.
Mirs Suzuki im Nacken
"Ich habe erst dann an das Podium zu denken begonnen, als ich Vale überholt habe", so Bagnaia. "Meine Pace war sehr gut und ich konnte in allen Runden eine Zeit von 1:32,8 oder 1:32,9 halten. Aber genau zu diesem Zeitpunkt habe ich Schmerzen im Bein bekommen, deshalb war es hart, die Konstanz zu halten. In der letzten Runde musste ich nachlassen und habe bereits eine Suzuki hinter mir gehört."
Das war Joan Mir, der mit einem starken Finish von hinten heranbrauste. "Ich hatte echt Angst, dass ich in der letzten Runde noch überholt werde, deshalb bin ich froh, dass ich es geschafft habe", so Bagnaia, der letztlich 0,073 Sekunden Vorsprung auf Mir ins Ziel brachte.
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