Nach mehreren Monaten ohne MotoGP-Action fällt es vielen Fans und Piloten schwer, an der Corona-bedingten Zwangspause noch irgendetwas positives zu finden. Für Marc Marquez hat diese lange Verzögerung jedoch etwas Gutes gehabt: Er kann nun mit einer vollständig genesenden Schulter in den WM-Fight 2020 gehen.

Das bestätigte der Repsol-Honda-Pilot am vergangenen Sonntag, bevor er und sein Bruder Alex Marquez erneut gemeinsam mit Journalisten und Fans einen Online-Wettbewerb unter dem Titel '#GPMarquezBros2020' austrugen. "Meine Schulter ist vollständig geheilt", erklärte der ältere Marquez.

Der amtierende Weltmeister war im vergangenen Jahr bei MotoGP-Testfahrten im spanischen Jerez de la Frontera gestürzt, wodurch sich die Schmerzen in seiner rechten Schulter noch verschlimmerten. Gemeinsam mit seinen Ärzten und dem Honda-Team entschied sich der Spanier für eine Operation, um Langzeit-Schäden zu vermeiden. Der Eingriff fand Ende November 2019 statt. Somit wäre Marquez beim ursprünglich für den 08. März geplanten MotoGP-Saisonstart in Katar sicher nicht bei 100 Prozent Fitness gewesen. Bei einem derart starken und ausgeglichenen Fahrerfeld wie in der aktuellen MotoGP hätte diese Schwäche unter Umständen auch Auswirkungen auf Marquez' Titelverteidigung haben können.

Marc Marquez stürzte bei den MotoGP-Testfahrten in Jerez, Foto: HRC
Marc Marquez stürzte bei den MotoGP-Testfahrten in Jerez, Foto: HRC

Diese Sorgen muss sich der Honda-Werkspilot für das erste MotoGP-Rennen der Saison am 19. Juni in Jerez nun nicht mehr machen. Doch woher weiß Marquez, dass er keine Probleme auf seiner RC213V haben wird, obwohl er seit März nicht mehr auf einem MotoGP-Bike unterwegs war? Die Antwort ist für ihn ganz simpel: "Ich kann bereits wieder ganz normal Motocross fahren", stellte Marquez fest.

Und das ist auch gut so, denn genau wie seine Kollegen und viele andere Menschen auf der Welt sehnt sich der Repsol-Pilot nach Normalität. Auch wenn das in seinem Fall heißt, endlich wieder auf seinem MotoGP-Bike Gas geben zu können. "Ich freue mich darauf, wenn endlich alles wieder normal wird", so Marquez. "Hoffentlich können wir im Juli wirklich starten. Es ist an der Zeit, dass wir unsere Leidenschaft wieder leben können."

Ganz zurück zur Normalität wird man aber auch an der Rennstrecke nicht kehren können, denn die ersten Saison-Läufe werden höchstwahrscheinlich vor leeren Tribünen stattfinden müssen. Nicht nur für die Fans enttäuschend, sondern auch für die Piloten, wie Marquez bestätigte: "Es wird sehr seltsam sein, wie bei einem Test. Es wird sich kalt und merkwürdig anfühlen, aber es ist immer noch besser, wenn man die Show vom Fernseher aus sehen kann als gar nicht."