Den ersten Piloten für ihr Werksteam in der Saison 2021 hat Ducati bereits verkündet: Jack Miller wird in der kommenden Saison vom Kundenteam Pramac Racing ins offizielle Team der Roten aufsteigen. Damit stellt sich nur noch die Frage, wer den Platz neben ihm einnehmen wird: Andrea Dovizioso oder Danilo Petrucci? Wenn es nach dem Werk aus Borgo Panigale geht, ist diese Entscheidung schon längst getroffen.
"Ich denke, dass sich Ducati wohl mit Andrea fühlt und andersherum", erklärte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti gegenüber 'Sky Sport'. "Deshalb sehe ich keinen Grund, weshalb wir keine Übereinkunft finden sollten."
Ganz so einfach, wie Ciabatti die Sache darstellt, scheint sie aber nicht zu sein. Denn im Gegensatz zu anderen Piloten wie Marc Marquez oder Alex Rins ist Doviziosos Vertragsverlängerung noch nicht in trockenen Tüchern. Zuletzt machten sogar Gerüchte die Runde, nach denen der Italiener ins KTM-Team wechseln sollte. Diesen Spekulationen machte KTMs Motorsport-Direktor Pit Beirer jedoch kürzlich mehr oder weniger ein Ende, indem er erklärte, das Hauptziel des österreichischen Herstellers wäre es, für 2021 die Verträge alle vier aktuellen KTM-Piloten zu verlängern. Die oberste Priorität würde Dovizioso also nicht genießen.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf dürfte es für Andrea Dovizioso schwierig werden, für die kommende Saison außerhalb von Ducati einen adäquaten Platz zu finden. Die Plätze im Werksteam von Yamaha und Suzuki sind bereits besetzt, lediglich bei Repsol Honda ist der Platz neben Marc Marquez noch offen. Ein Posten bei Aprilia oder in einem Kunden-Team kommt für den mehrfache Vize-Champion wohl eher nicht in Frage.
Hinzu kommt, dass Doviziosos Manager Simone Battistella bereits in Verhandlungen mit dem Ducati-Management steht. "Wir brauchen zwar noch ein bisschen Zeit", sagt Ciabatti über die anhaltenden Gespräche. "Aber ich bin zuversichtlich, dass wir für die Zukunft eine Übereinkunft finden werden. Für die Saison 2021 würden wir jedenfalls gerne mit dem Team Miller/Dovizioso starten."
Sollte es zur Vertragsverlängerung der Italieners kommen, wäre dies zudem ein historischer Meilenstein in der MotoGP-Geschichte. Bereits zum fünften Mal würden Dovizioso und Ducati ihre Zusammenarbeit dann verlängern, eine noch nie dagewesene Situation, wie Ciabatti glaubt. "Andrea würde dann zehn Jahre für dasselbe Werk fahren. Ich kann mich nicht erinnern, dass es das jemals gegeben hätte. Also würde es auch von dieser Sichtweise her eine wichtiges Ziel sein."
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