Nach Monaten des Wartens wurde am 1. April das Urteil in der Doping-Causa rund um Andrea Iannone veröffentlicht. Er wird für 18 Monate, beginnend mit dem Start seiner provisorischen Sperre am 17. Dezember 2019, von allen Veranstaltungen des Motorradweltverbandes FIM ausgeschlossen. Die Sperre endet damit am 16. Juni 2021.

Das Gericht glaubte Iannones Ausführungen, wonach die positive Doping-Probe durch verunreinigte Nahrungsmittel zustande kam. Das reichte aber nicht für einen Freispruch, sondern lediglich für eine Milderung der Strafe von vier Jahren auf die schlussendlich verhängten 18 Monate. Iannone und sein Verteidiger wollen nun vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Berufung einlegen, die Aussichten auf einen Erfolg scheinen aber äußerst gering.

Die Karriere des MotoGP-Rennsiegers scheint damit praktisch zu Ende. Am Mittwochabend veröffentlichte Iannone auf Instagram ein erstes Statement.

Andrea Iannones Stellungnahme im Wortlaut:

Monate sind vergangen, seit diese traurige Geschichte begonnen hat. Ich muss zugeben, dass sich seither jeder Tag wie ein ganzes Jahr angefühlt hat.

Meine Unschuld wurde anerkannt, aber ich kann mich nicht darüber freuen, denn zum ersten Mal in der Geschichte wurde ein Athlet trotz seiner Unschuld für 18 Monate gesperrt, weil er verunreinigte Lebensmittel zu sich genommen hat. Ich wünsche mir, das so etwas nie wieder jemandem passiert.

Ich habe mich in den letzten Monaten dazu entschlossen, zu schweigen. In diesem lautloses Leiden habe ich gelernt, dass man nichts als selbstverständlich ansehen kann und sich alles innerhalb einer Sekunde ändern kann.

In dieser Zeit habe ich aber auch viele positive Dinge erlebt, etwa eure Zuneigung und die Chance, Menschen und Situationen auf eine reifere Art zu beurteilen. Ich bin jetzt erwachsener und weiß eure Treue mehr zu schätzen. Ich habt mich nie alleine gelassen und seid mir in jedem Moment dieses traurigen und harten Weges beigestanden. Das werde ich nie vergessen und ich werde versuchen, in Zukunft ebenfalls mein Bestes für andere zu geben.

Ich möchte mich bei all meinen Freunden, meiner Familie - besonders meinem Vater, dem ganzen Aprilia-Team, Massimo Rivola und all meinen Sponsoren bedanken, die mich nicht fallen gelassen haben. Außerdem möchte ich meinem Anwalt Antonio de Rensis, der zu mir gehalten hat wie ein Vater zu seinen Kindern, meine Wertschätzung ausdrücken.

Ich werde euch allen für immer dankbar sein.

Andrea