Der Motorrad-Weltmeisterschaft steht eines der kuriosesten Rennwochenenden ihrer Geschichte bevor. Am Sonntag wurde der Katar-Grand-Prix für die MotoGP aufgrund verschärfter Einreisebestimmungen für Passagiere aus Italien durch das Coronavirus ja bereits völlig abgesagt, lediglich die zu diesem Zeitpunkt bereits für Testfahrten in Katar befindlichen Klassen Moto2 und Moto3 werden an den Start gehen.

Die Situation erinnert ein Konzert, bei dem der große Headliner ausfällt und die Show bereits nach den Vor-Bands zu Ende ist. Dadurch werden die in Katar ohnehin sehr bescheidenen Zuschauerzahlen - 32.252 Fans an allen drei Tagen im Vorjahr sind der bisherige Bestwert - wohl noch einmal spärlicher ausfallen.

Vor allem innerhalb des Fahrerlagers wird es an diesem Wochenende besonders ruhig zugehen. Denn die katarische Regierung erlaubt keinen Zutritt für Gäste zum Paddock am Losail International Circuit. Somit dürfen nur dort arbeitende Menschen, also etwa Fahrer, Team-Mitglieder oder Journalisten, in diesen Bereich vordringen. Die Zuseher sollen ganz bewusst vom WM-Zirkus getrennt werden.

Die Sperre des Katar-Paddocks könnte ein erster Vorgeschmack auf das sein, was uns im Laufe dieser Saison noch bevorsteht. Denn neben den bereits zahlreichen Absagen oder Verschiebungen im Motorradsport - Katar für MotoGP und Superbike-WM sowie Thailand für MotoGP, Moto2 und Moto3 - sind auch Events unter Ausschluss der Öffentlichkeit denkbar.

In Katar sind an diesem Rennwochenenden die Tribünen noch normal zugänglich, doch in vielen anderen Sportarten werden Veranstaltungen bereits vor leeren Rängen durchgeführt oder sind zumindest in dieser Form geplant. Es wäre eine traurige Kulisse für MotoGP & Co., aktuell muss damit aber durchaus gerechnet werden.