Johann Zarco war der Hauptdarsteller einer schockierenden Szene des MotoGP-Rennens in Valencia. In der 14. Runde gingen in Kurve 6 nacheinander, aber ohne direkten Kontakt Danilo Petrucci, dann Zarco selbst und wenige Sekunden später Iker Lecuona zu Boden. Das Bike von Letzterem räumte den im Kies stehenden Franzosen ab, der zunächst eine schlimme Verletzung befürchtete.

"Ich wurde total überrascht", gestand Zarco nach dem Rennen in seiner Presserunde. "Es war ein Schock und mein linker Knöchel hat sich seltsam angefühlt. Ich dachte sofort, dass etwas gebrochen wäre." Zarco musste auf einer Trage aus dem Kiesbett gebracht werden und anschließend in das Medical Center.

Entwarnung aus dem Medical Center

Dort gab es aber erste Entwarnung und so durfte der Franzose zurück an seine Box. "Es sieht aktuell nicht so schlimm aus, denn es wurden nur Bänder verletzt, aber keine Knochen. Morgen muss alles aber noch einmal kontrolliert werden", sagte Zarco. Das komplette Ausmaß der Bänderverletzung konnte noch nicht festgestellt werden, daher folgt am Montag eine weitere Untersuchung in einem Krankenhaus.

Warum es überhaupt zu den drei Crashes kam, ist den gestürzten Piloten nicht klar. "Ich habe den Crash von Petrucci vor mir gesehen und vielleicht habe ich dadurch den Fokus verloren", analysierte Zarco. "Ich bin aber etwas weiter in der Kurve gestürzt als er. Vielleicht waren auch die Bedingungen etwas schwierig oder ich habe das Motorrad einfach nicht so um die Kurve gebracht, wie die Honda das verlangt."

Auch Lecuona, der zum Zeitpunkt des Unfalls mehrere Plätze hinter Zarco lag, kann sich den Sturz nicht erklären: "Ich will ehrlich sein: Ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Ich habe weder später gebremst, noch mehr gepusht als sonst. Es ist sehr seltsam, dass es drei so ähnliche Stürze in einer Kurve in so kurzer Zeit gibt."

Zarcos Zukunft bleibt offen

Unmittelbar nach dem Unfall war Lecuona sofort zu Zarco gelaufen und hatte sich um ihn gekümmert. "Ich hatte sofort Angst um ihn", gestand der Spanier. Zarco selbst räumte aber auch einen Fehler ein, nicht auf das Geschehen auf der Strecke geachtet zu haben und daher von der heranschlitternden Motorrad überrascht worden zu sein.

"Ich war so traurig über diesen Sturz und darüber, dass es mein vorerst letzten MotoGP-Rennen war. Leider habe ich dadurch nicht auf die anderen Motorräder geachtet und dann kam plötzlich das Bike von Lecuona und hat mich abgeräumt. Schade, dass ich die Saison so abschließen muss."

Wie es mit seiner Karriere nun weitergeht, ist noch offen: "Ich habe keine Ahnung, bin aber nicht in Eile. Ich werde nicht das erstbeste Angebot annehmen, weil ich nicht den gleichen Fehler machen will wie im Vorjahr. Daher werde ich mit alles wohl überlegen."