Jonas Folger ist seinen Job als MotoGP-Testfahrer bei Yamaha nach nur einem Jahr wieder los. Diese Bombe ließ der Deutsche selbst über eine Mitteilung auf seiner Webseite in der vergangenen Woche platzen. In Valencia nahm Motorsportchef Lin Jarvis zum ersten Mal öffentlich Stellung zu dieser Entscheidung.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz der sechs Hersteller verkündete er dabei das Aus für das gesamte europäische Testteam, das erst im vergangenen Winter aufgebaut worden war. "Wir haben in Europa anders getestet als in Japan, daher war es immer schwierig, Vergleiche anzustellen. Die Arbeitsmethoden waren anders. Wir haben etwas ausprobiert, aber es hat nicht zu hundert Prozent funktioniert", holte Jarvis aus.
"Daher haben wir uns dazu entschieden, das Testteam aus Japan zu unserem einzigen Testteam zu machen, das künftig überall testen wird. Aufgrund unserer Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr haben wir uns dafür entschieden - und gegen Jonas. Dazu haben wir uns nach Malaysia entschlossen", so der Yamaha-Motorsportchef.
Yamaha setzt nur auf Japan-Power
Somit werden künftig neben den japanischen Ingenieuren auch die japanischen Testfahrer Kotah Nozane und Katsuyuki Nakasuga zum Einsatz kommen. Allerdings könnte es sehr wohl noch eine Ergänzung aus Europa geben: "Vielleicht kommt noch ein europäischer Fahrer hinzu, aber sicher nicht Folger. Wartet einfach ab", gab sich Jarvis kryptisch.
Valentino Rossi zeigte sich bereits am Donnerstag nicht gerade glücklich mit der Entscheidung, das europäische Testteam nach nur einem Jahr wieder einzustampfen. So sagte der MotoGP-Superstar: "Ich finde das ein bisschen schade, denn hin und wieder braucht man einen Fahrer, der nahe an unseren Rundenzeiten dranbleiben kann, um gewisse Entwicklungen richtig zu verstehen. Viel wird dieses Aus für uns aber wohl nicht verändern."
Mit der Entscheidung widersetzt sich Yamaha als einziger Hersteller dem generellen Trend zu europäischen Testteams, die mit ehemaligen MotoGP-Einsatzfahrern besetzt sind. So haben alle fünf Konkurrenten hochkarätige Testfahrer im Einsatz: Honda hat Stefan Bradl, Ducati Michele Pirro, Suzuki Sylvain Guintoli, KTM Dani Pedrosa und Mika Kallio und Aprilia Bradley Smith.
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