Vom Wunderkind, das aus einem Psychoduell gegen einen achtfachen Weltmeister als Sieger hervorgeht, zum geschlagenen Wettkämpfer in nur 24 Stunden. Fabio Quartararo konnte beim Malaysia-GP der MotoGP in Sepang nicht mit den Spitzenfahrern mithalten und kam am Ende trotz der Pole-Position nur als Siebter mit knapp 13 Sekunden Rückstand ins Ziel. Den Grund für den Performance-Abfall am Rennsonntag haben er und seine Petronas-Yamaha-Mannschaft schon identifiziert.
Demnach beeinträchtigte der für MotoGP-Fahrer so wichtige Vorderreifen Quartararos Performance nachhaltig. "Wir haben vorne einen zu hohen Luftdruck gewählt, und in Sachen Luftdruck im Vorderreifen bin ich sehr sensibel. Am Freitag und Samstag hatten wir nämlich Probleme damit, genügend Luftdruck vorne aufzubauen, da war er nämlich immer sehr niedrig", begründet Quartararo diesen Schritt bei der Abstimmung.
Doch in diesem Fall überwogen die Nachteile die Vorteile deutlich. Und der höhere Luftdruck wirkte sich gleich in mehrfacher Hinsicht aus. Nicht nur Griplevel und Reifenabbau variierten dadurch, auch das Bremsverhalten von Quartararos MotoGP-Yamaha änderte sich. Und zwar nicht zum Guten. "Ich konnte einfach nicht richtig bremsen, das war das größte Problem. Ich bin in den Bremszonen immer weit gegangen oder müsste schon sehr früh bremsen. Da habe ich viel Zeit verloren und konnte so natürlich auch nicht überholen", hadert Quartararo.
Fabio Quartararo: Desaströse erste Runde
Deutlich sichtbar waren diese Probleme wenige Runden vor Schluss, als sich Quartararo im Zweikampf mit Petronas-Teamkollege Franco Morbidelli um die sechste Position befand. Quartararo griff in der ersten Kurve an, musste aber aufmachen und den Umweg über die Auslaufzone gehen. Dadurch war der Yamaha-Zweikampf entschieden.
Aber auch in der Startphase ging es für Quartararo sehr schnell nach hinten. Aus der ersten Runde kam der MotoGP-Rookie als Achter zurück. "Die erste Runde war ein totales Desaster", hielt Quartararo entsprechend enttäuscht fest. Und ohne optimales Gefühl für die Front sowie Schwächen auf der Bremse lassen sich die verlorenen Positionen in der so ausgeglichenen MotoGP des Jahres 2019 nur ganz schwer wieder wettmachen.
So wurde es wieder nichts mit dem ersten MotoGP-Sieg für den Yamaha-Piloten. Eine Chance hat er noch in diesem Jahr: In zwei Wochen beim Finale in Valencia. "Wir müssen genau analysieren, was da passiert ist und uns dann auf Valencia konzentrieren. Ich denke, das ist eine gute Strecke für uns und wir sind jetzt auch schon viel erfahrener. Ich werde mein Bestes geben", blickt Quartararo voraus. Vielleicht behält er dann auch am Sonntag die Oberhand.
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