Mehr als 2,5 Sekunden Vorsprung im Qualifying. Was wie eine Anekdote aus den Anfangszeiten der Motorrad-Weltmeisterschaft klingt, passierte an diesem Samstag im Q2 der MotoGP in Brünn. Marc Marquez fuhr bei Mischverhältnissen wieder einmal in einer eigenen Liga.

Er ging mit Slicks bei wieder einsetzendem, teils starkem Regen in den letzten Minuten der Session volles Risiko. Und genau darüber ärgerte sich selbst nach der unglaublichen Leistung: "Ich bin ein Risiko eingegangen, das nicht nötig war. Unser Ziel war die erste Startreihe und die hatte ich bereits in der Tasche. Wichtige Teammitglieder waren deshalb nach dem Qualifying sauer auf mich."

Und Marquez hat dafür vollstes Verständnis: "Wir haben nächste Woche schon wieder ein Rennen. Da muss ich auch in so einer Situation an die Weltmeisterschaft denken. Glücklicherweise bin ich nicht gestürzt und habe die Pole Position geholt. Ich habe heute aber definitiv etwas Wichtiges gelernt."

Marquez: Rennen großes Fragezeichen

Trotz der ausgezeichneten Ausgangsposition geht Marquez etwas unsicher in das Rennen am Sonntag. "Wir hatten an diesem Wochenende nur wenig Zeit, um uns richtig vorzubereiten", verweist der WM-Leader auf den verregneten Samstag. "Die Reifenwahl, die Grip-Verhältnisse und die Renn-Pace der unterschiedlichen Fahrer ist also ein großes Fragezeichen. Nach diesem verrückten Wochenende wäre eine Podiumsplatzierung schon ein gutes Ergebnis."

Startplatz eins in Brünn bedeutete für Marquez übrigens die 58. Pole Position in der Königsklasse. Damit stellte er den Rekord von Mick Doohan ein.