Es hätte so schön sein können! Von der ersten Kurve der Dutch TT in Assen führte Alex Rins das MotoGP-Fahrerfeld auf seiner Suzuki an und war auf dem besten Weg, nach seinem Sieg in Austin das zweite Mal in diesem Jahr ganz oben auf dem Podest zu stehen. Diese Hoffnung ließ der Spanier allerdings in der dritten Runde im Kies liegen.

"Wir haben hier die Chance auf einen Sieg liegen lassen, ganz sicher", erklärte Rins am Sonntag nach dem Rennen. "Das ist schade, denn ich bin überzeugt, dass unsere Pace und unser Rhythmus es zugelassen hätten, mit Maverick um den Sieg oder Platz zu zwei kämpfen." Rins hatte sich bei Rennstart den Holeshot gesichert und bis zu seinem Crash in Runde drei das Fahrerfeld vor seinem Teamkollegen Joan Mir angeführt. In Kurve neun stürzte er dann ohne Fremdeinwirkung aus dem Rennen, während Maverick Vinales am Ende siegte.

"Jetzt werden wir nie rausfinden, ob wir ihn hätten schlagen können", seufzte Rins nach dem Rennen. Auf dem besten Weg war der Suzuki-Pilot jedenfalls. Zum ersten Mal in dieser Saison zeigte Rins von Freitag bis Sonntag kontant starke Leistungen, wo vor allem das Qualifying sonst seine große Archillesferse gewesen war. In Assen war davon dann zu keinem Zeitpunkt mehr etwas zu sehen.

"Mein Gefühl im Rennen war sehr gut, besser als je zuvor", schwärmte Rins deshalb über die zweieinhalb Runden vor seinem jähen Aus. "Ich konnte alleine fahren und ohne Probleme die Gruppe anführen. Ich hatte nicht das Gefühl, am Limit zu sein." Doch auch so viel Selbstsicherheit schützt nicht vor Stürzen, wie Rins am eigenen Leib erfahren musste. Denn auf einen Fehler seinerseits kann der Suzuki-Pilot seinen Crash nicht zurückführen. "In der Kurve zuvor hatte ich mehr Probleme mit Wheelies als vorher", rekapitulierte Rins die Augenblicke vor seinem Sturz.

Alex Rins schaffte es in Assen nur am Samstag ins Parc Ferme, Foto: Suzuki
Alex Rins schaffte es in Assen nur am Samstag ins Parc Ferme, Foto: Suzuki

Diese Tatsache kann auf den relativ heftigen Wind zurückgeführt werden, der beim MotoGP-Rennen in Assen wehte. Allerdings glaubt Rins nicht, dass das die Ursache für seinen Sturz war: "Nach dem Wheelie war mein Vorderrad am Boden, da gab es also kein Problem." Danach bremste er an nahezu derselben Stelle wie zuvor im Warm-Up, allerdings mit einem völlig anderen Ergebnis. "Ich habe nur ein kleines bisschen später gebremst als am Morgen und habe dann die Front komplett verloren", erläuterte Rins weiter.

Zu einem Sturz hätte diese minimale Verschiebung des Bremspunktes Rins' Ansicht nach nicht führen sollen, aber das Geschehene kann nun niemand mehr rückgängig machen. "Manche Rennen enden eben auf solche Weise", schloss Rins in Assen.

Statt Trübsal zu blasen, wollen sich Fahrer und Team nun auf die positiven Seiten konzentrieren. "Wir haben hier und in Barcelona einen guten Job gemacht", so Rins. "Wir sind stark und haben den Konkurrenten gezeigt, dass sie mit uns rechnen müssen." In dieser Manier will das Suzuki-Team am Sachsenring weitermachen, denn da wartet auf Rins die Chance, das Debakel von Assen vergessen zu machen.