Diesen Samstag möchte Valentino Rossi wohl am liebsten ganz schnell aus seinem Gedächtnis löschen. Mit dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia verbindet den MotoGP-Superstar eine Art Hassliebe, der im Qualifying zum letzten Saisonrennen 2018 eine weitere Episode hinzugefügt wurde.

Von Anfang an stand der Trainingssamstag unter keinem guten Stern für Rossi. Bezeichnenderweise startete er im FP3 schon mit einem seiner äußerst seltenen Highsider in den Tag. Nach einem Wechsel auf das Ersatzbike konnte Rossi nicht mehr in die Top-10 vordringen, die Folge: Der Gang durch Q1 im Qualifying. Dort blieb Rossi bereits hängen, qualifizierte sich letztlich für den 16. Startplatz. Entsprechend konsterniert zeigte sich Rossi im Anschluss.

"Im FP4 und im Qualifying habe ich mich zu keinem Zeitpunkt gut gefühlt. Ich habe mich unwohl gefühlt auf dem Bike, ich konnte nicht pushen und war ziemlich langsam unterwegs. Daher muss ich morgen von weit hinten starten. Wir werden versuchen, weiter zu arbeiten und die Pace und das Gefühl zu verbessern. Außerdem müssen wir das Wetter morgen abwarten, denn die Vorhersage sieht ziemlich schlecht aus", so Rossi.

Mit seiner Yamaha kam der Doktor im Regen wie auch auf abtrocknender Strecke überhaupt nicht klar. Vor allem über zwei Bereiche klagte Rossi: "Ich hatte viele Schwierigkeiten. In den Bremszonen konnte ich nie richtig anhalten. Mit ist die Front blockiert, also bin ich immer zu schnell in die Kurven gefahren. Auch beim Herausbeschleunigen hatte ich nicht viel Grip, deshalb war es schwierig zu fahren. Ich habe es versucht, aber ich war einfach nicht schnell genug."

Rossi mit schlechten Karten gegen Vinales

Auf feuchter Strecke scheint Rossi also hoffnungslos verloren. Befindet sich aber mehr Wasser auf der Strecke, so wie in den beiden freien Trainings am Freitag, könnte sich das Blatt wieder zugunsten Rossis wenden. Unter derartigen Bedingungen kam der Doktor besser zurecht, was besonders der dritte Rang im FP2 unterstreicht. "Gestern mit mehr Wasser auf der Strecke habe ich mich gut gefühlt, aber es sieht auch so aus, als würde sich die Wassermenge hier sehr schnell verändern", meint Rossi.

Wie dem auch sei: Im Kampf um WM-Platz drei befindet sich Rossi jetzt deutlich im Hintertreffen. Zwar geht er mit zwei Punkten Vorsprung auf Teamkollege Maverick Vinales ins Rennen, doch der konnte sich für die Pole-Position qualifizieren. Da werden bei Rossi-Fans Erinnerungen wach: 2006 und 2015 musste der Yamaha-Pilot in Valencia noch den WM-Titel an Nicky Hayden und Jorge Lorenzo abtreten, 2007 verlor er im letzten Rennen noch den zweiten WM-Platz an Dani Pedrosa.

Ein Patentrezept, damit es am Rennsonntag besser läuft, hat Rossi jedoch nicht. "Wir müssen uns konzentrieren und das Bike besser abstimmen und dann schauen, was morgen passiert", übt er sich in Durchhalteparolen. Mehr bleibt ihm wohl auch nicht übrig - die Wetterfrösche sagen für den Rennsonntag schlechte Bedingungen voraus, zudem konnte sich Rossi nie wirklich mit der Rennstrecke in Valencia anfreunden. Keine guten Vorzeichen.