Die Stimmung bei Maverick Vinales' Medienrunden gleicht in letzter Zeit der auf einer Trauerfeier. Vinales' betritt die Yamaha-Hospitality mit der Körpersprache eines geprügelten Hundes, nimmt an seinem Tisch Platz und stellt sich den Fragen der versammelten MotoGP-Presse. Wobei es eher ein 'über sich ergehen lassen' als ein 'stellen' ist.

Am Sonntag in Spielberg wurde Vinales nur Elfter, ein schlechteres Ergebnis musste er in seiner MotoGP-Karriere erst zwei Mal hinnehmen, beide Male in seiner Rookie-Saison 2015. Einmal mit Rang 14 bei seinem allerersten Königsklassenauftritt in Katar und das zweite Mal im Flag-to-Flag-Chaos von Misano.

In der Weltmeisterschaft verlor Vinales damit einen weiteren Platz an Österreich-Sieger Jorge Lorenzo, ist nur noch Fünfter. 88 Punkte fehlen ihm bereits auf WM-Leader Marc Marquez.

Vinales zeigte sich deshalb, leider bereits gewohnt, einsilbig. "Das Wochenende hier war mehr als schlecht. Ich will jetzt an das nächste Wochenende denken. Das ist das Einzige, was ich machen kann", war Vinales' erstes Resümee.

Angesprochen auf die Tatsache, dass er wie so oft in der Startphase wertvolle Position verloren hatte, war Vinales ebenso wenig aufschlussreich: "Wir haben da ein Problem, aber wir wissen nicht, wie wir es lösen können. Ich habe versucht, meinen Fahrstil zu ändern, aber es hat nichts gebracht. Ich kann es nur noch intensiver versuchen."

Vinales kam das gesamte Wochenende über nicht in Fahrt, Foto: Yamaha
Vinales kam das gesamte Wochenende über nicht in Fahrt, Foto: Yamaha

Die Aussagen von M1-Projektleiter Kouji Tsuya, wonach ein Sensorproblem an diesem Wochenende Vinales' Konzentration gestört hat, wischte er vom Tisch: "Ganz sicher nicht. Wenn ich den Helm aufhabe, gebe ich immer mein Bestes."

Nach knapp drei Minuten beschloss Vinales seinen Auftritt mit einem Satz, der seine aktuelle Lage nicht besser beschreiben könnte: "So macht Rennfahren keinen Spaß."