Andrea Dovizioso ist zurück auf dem obersten MotoGP-Treppchen. Der Italiener setzt sich in Brünn in einem starken Finale vor seinem Ducati-Teamkollegen Jorge Lorenzo durch. Marc Marquez belegt Rang drei, baut seine WM-Führung aber weiter aus. Denn sein schärfster Verfolger Valentino Rossi führt das Rennen zu Beginn zwar an, kommt als Vierter aber zweieinhalb Sekunden hinter Marquez ins Ziel.
Für Stefan Bradl endet das Rennen nach nur drei Kurven. Der Deutsche ist in eine Dreier-Kollision mit Maverick Vinales und Bradley Smith verwickelt und sieht die Zielflagge nicht.
Die Schlüsselszene
Andrea Dovizioso teilte sich das Rennen perfekt ein und zeigte in den letzten drei Runden eine Glanzleistung. Mehrfach konterte er Attacken von Jorge Lorenzo, indem er einfach die sauberste Linie durchzog. Das brachte ihm den Sieg in Brünn.
MotoGP Brünn 2018: Der Rennfilm
Der Start: Blitzstart von Rossi! Er geht als Erster in die erste Kurve, dahinter hängen sich Dovizioso, Marquez und Lorenzo. Stefan Bradl, Maverick Vinales und Bradley Smith gehen in der dritten Kurve zu Boden!
1. Runde: Andrea Dovizioso übernimmt die Führung von Rossi, Marquez muss sich gegen Lorenzo zur Wehr setzen. Crutchlow und Petrucci hängen ebenfalls in der Spitzengruppe.
2. Runde: Lorenzo kann sich an Marquez vorbeidrücken, an der Spitze behauptet sich Dovizioso gegen Rossi. Das Feld liegt noch eng zusammen. Die erste Lücke geht erst auf P16 auf.
3. Runde: Crutchlow attackiert Marquez, doch der wehrt sich erfolgreich. Dadurch fällt Crutchlow hinter Petrucci und wenig später auch hinter Zarco zurück.
5. Runde: Tito Rabat fährt die schnellste Rennrunde, liegt aber nur auf Rang 11. Ein Indiz, dass an der Spitze aktuell noch taktiert wird. Crutchlow schnappt Zarco Rang 6 wieder weg, Marquez überholt Lorenzo.
6. Runde: Scott Redding stürzt in der vorletzten Kurve und muss das Rennen beenden. An der Spitze fährt eine elfköpfige Gruppe von Leader Dovizioso bis Rabat.
8. Runde: Jorge Lorenzo geht wieder an seinem nächstjährigen Teamkollegen Marc Marquez vorbei. Wenig später kann sich Rossi innen an Dovizioso vorbeisetzen - damit liegt VR46 voran und drückt gleich auf die Tube!
9. Runde: Tito Rabat ist raus mit einem Defekt. Marquez schnappt sich Lorenzo, der seinerseits auch von Crutchlow Druck bekommt.
10. Runde: Lorenzo kann Crutchlow nicht mehr halten. Marquez attackiert Dovizioso, der aber kontern kann.
11. Runde: Dovizioso bremst sich in Kurve 1 innen an Rossi vorbei und liegt wieder vorne. Rossi wird wenige Kurven später auch von Marquez gefressen.
12. Runde: Valentino Rossi ist einen Podestplatz vorerst los. In Turn 12 geht Crutchlow innen am MotoGP-Superstar vorbei.
13. Runde: In der Schlusspassage geht auch Lorenzo an Rossi vorbei, der wohl nicht mehr nachsetzen kann. Seine Rundenzeiten fallen nun deutlich von denen seiner Gegner ab.
15. Runde: Die Top-5 liegen innerhalb einer Sekunde. Rossi konnte den Anschluss an Lorenzo doch halten. An der Spitze belauert Marquez seinen MotoGP-Vize aus dem vergangenen Jahr. Noch attackiert er aber nicht, weil er zu viele Gegner im Heck hat.
16. Runde: Nach Zarco auf P7 klafft nun eine größere Lücke. Andrea Iannone und Alex Rins fehlen über eineinhalb Sekunden auf den Franzosen. Zarco selbst fällt gegen Petrucci auch allmählich ab. Lorenzo überholt in der letzten Kurve Crutchlow im Kampf um Rang 3.
17. Runde: Jetzt scheint es ernst zu werden. Die Top-3 fahren allesamt ihre persönlich schnellste Runde dieses Rennens. Lorenzo fährt sofort eine Lücke von einer halben Sekunde auf Crutchlow auf.
18. Runde: Die Schlusskurven werden immer mehr zum Hotspot für Lorenzo. Dort schnappt er nun Marc Marquez den zweiten Platz weg und geht kurz sogar in Führung. Doch Dovizioso hat die bessere Linie auf die Gerade.
19. Runde: Lorenzo attackiert Dovizioso erneut, aber wieder hält der Italiener die bessere Linie. Marquez kann dranbleiben, von Crutchlow auf P4 geht für ihn somit keine Gefahr mehr aus: Er liegt schon eine Sekunde hinten.
20. Runde: Dovizioso und Lorenzo berühren sich beinahe!In der Schlusskombination muss er sich gegen Marquez verteidigen.
21. und letzte Runde: Marquez geht in Turn 3 innen an Lorenzo vorbei! Wenige Kurven später kontert der aber mit leichten Körperkontakt beim Anbremsen.
Zieldurchfahrt: Andrea Dovizioso gewinnt das MotoGP-Rennen in Brünn vor seinem Ducati-Teamkollegen Jorge Lorenzo. Marc Marquez muss sich mit Rang drei begnügen, baut damit aber seine WM-Führung weiter aus.
Die Reaktionen vom Podium
Andrea Dovizioso (Ducati, Sieger): "Was für ein Wochenende! Ich hätte nicht erwartet, so schnell zu sein, denn alle hatten Probleme mit den Reifen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das schaffe. Alle waren da, Lorenzo und Marc waren hart zu schlagen. Ich habe einfach nicht aufgegeben und das war die richtige Entscheidung. Es ist ein tolles Geschenk für Ducati und alle Leute, die mit uns zusammenarbeiten."
Jorge Lorenzo (Ducati, Zweiter): "Ich habe es sehr genossen, es war ein spektakuläres Rennen. Am Ende ging es wirklich hart zu. Ich wollte zu Beginn langsamer machen, um den Reifen zu schonen. Diese Strategie hat funktioniert. Leider hat Marc mich am Ende angegriffen, deshalb konnte ich Dovizioso nicht mehr einholen. Aber für Ducati ist dieser Doppelsieg toll."
Marc Marquez (Repsol Honda, Dritter): "Das Ziel des Wochenendes war, meinen Vorsprung in der WM auszubauen und das haben wir geschafft. Heute waren die Ducatis einfach besser. Es war sehr schwer, gegen sie zu kämpfen. Ihre Beschleunigung ist unglaublich. Sie sind sehr glücklich, denn sie haben schon lange nicht gewonnen. Aber auch ich freue mich, denn diese Strecke ist für uns eigentlich nicht so gut. Es kommen auch wieder besseres Rennen für uns."
So lief das Rennen für Stefan Bradl
Von Platz 18 gestartet, war Stefan Bradls Rennen nach nur drei Kurven zu Ende. Er kollidierte mit Bradley Smith und Maverick Vinales, die ebenfalls aufgeben mussten. Leider zeigten die TV-Bilder die Situation während des Rennens nicht. Bradl musste nach dem Crash ins Medical Center zum Check. Dort wurden allerdings keine Verletzungen festgestellt.
So lief das Rennen für Tom Lüthi
Von Platz 22 gestartet, kam er auf Rang 16 ins Ziel. Er verpasste damit zum zehnten Mal in Folge MotoGP-Punkte. Gegen Ende lieferte er sich aber ein Duell mit Hondas Taka Nakagami, das er letztlich deutlich für sich entscheiden konnte. Gegen seinen Teamkollegen Franco Morbidelli (13.) zog er allerdings deutlich den Kürzeren.
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