Andrea Doviziosos Saison befindet sich in einer Negativspirale. Mit dem Sieg beim MotoGP-Auftakt in Katar ging für ihn alles planmäßig los, vor allem seit dem Beginn der Europasaison läuft für Dovizioso aber kaum noch etwas nach Wunsch. In den letzten vier Rennen schied er drei Mal nach einem Sturz, holte insgesamt nur 20 Punkte durch Rang zwei in Mugello.

Auch in Barcelona musste Dovizioso nach einem Crash vorzeitig aufgeben. Im neunten Umlauf verlor er in Kurve vier die Kontrolle über seine Ducati. Zu diesem Zeitpunkt lag Dovizioso auf Rang drei. Er war auf der Jagd nach dem direkt vor ihm liegenden Marc Marquez zu großes Risiko gegangen.

"Ich habe voll gepusht um an Marc dranzubleiben, schließlich muss ich ja Punkte auf ihn gutmachen", erklärte Dovizioso nach dem Rennen. "Leider habe ich es übertrieben. Kurve vier war eine Passage, in der Boden gutmachen konnte, aber in dieser Runde habe ich einfach zu spät gebremst. Insgesamt war ich im Rennen etwas zu langsam, vielleicht ein oder zwei Zehntelsekunden pro Runde. Wenn der Grip so schlecht ist wie heute, dann fühlt sich das aber an wie eine Sekunde."

Dovizioso schreibt WM-Titel noch nicht ab

Dovizioso liegt in der Weltmeisterschaft nun nur noch auf Rang acht, 49 Punkte fehlen ihm auf WM-Leader Marquez. Ein beträchtlicher Rückstand, für Dovizioso aber kein Grund zum Aufgeben: "Wenn man die Fakten betrachtet, muss man sagen, es ist nicht mehr möglich. Ich liege 49 Punkte zurück, sieben Fahrer sind vor mir und Marc ist sehr konstant und überall sehr schnell. Aber es kann in jedem Rennen viel passieren. Alle Fahrer sind am Limit, da macht man ganz schnell einen Fehler. Manchmal wirbelt das Wetter alles durcheinander. Und von den Spitzenpiloten sind sowieso alle verrückt, was oft zu den eigenartigsten Situationen führt."

In Barcelona konnte Dovizioso nur einige Runden Marquez folgen, Foto: Repsol
In Barcelona konnte Dovizioso nur einige Runden Marquez folgen, Foto: Repsol

Routinier Dovizioso ist aber klar, dass er nicht nur auf Fehler der Konkurrenz und Wetterkapriolen hoffen kann. Auch er und Ducati müssen zulegen: "Wir sind schnell, haben aber in den Kurven noch Schwächen. Das Gute ist, dass ich mit Jorge jetzt auch einen starken Teamkollegen habe, an dem ich mich messen kann. Das war bislang ja nicht der Fall."