Valentino Rossis Karriere ist gepflastert von Rekorden. Die meisten Punkte und Podien in der Weltmeisterschaft, dazu die meisten Punkte, Podien und Siege in der Königsklasse - alles Bestmarken, die Rossi bereits hält. Nur zwei große Rekorde jagt 'Il Dottore' noch: Auf Giacomo Agostinis 122 Siege über alle Klassen hinweg fehlen ihm noch sieben, auf dessen acht Titel in der Königsklasse noch einer.
Auf eine Laufbahn wie Rossis kann man eigentlich nur voller Zufriedenheit zurückblicken. "Ich kann mich wirklich nicht beschweren. Ich habe so viel gewonnen", gab er kürzlich auch in einem Interview mit 'MCN' zu Protokoll. Der mittlerweile 39-Jährige ist sich aber auch sicher, dass die Liste seiner Erfolge noch beeindruckender ausfallen könnte. "Manchmal denke ich mir, dass ich noch mehr gewonnen hätte, wenn ich mit 25 Jahren schon die mentale Stärke gehabt hätte, wie jetzt. Ich war besser als meine Rivalen, aber ich war auch ein Mensch. Ich habe ein entspannteres Leben geführt als andere Fahrer und bereue das nicht."
Valentino Rossi: Der letzte Racer der alten Schule
Rossi galt vor allem in jüngeren durchaus auch als Lebemann. Nicht nur der Motorradsport, auch schöne Frauen und Partys zählten zu seinen Interessen. Etwas, das zu Rossis Anfangszeiten in der Weltmeisterschaft Mitte und Ende der 1990er-Jahre noch gang und gebe war, heute aber immer mehr zur Ausnahme wird. "In den letzten Jahren ist der Sport zu ernst geworden - und mit ihm die Fahrer", ist Rossi überzeugt. Die jüngere Generation rund um Marc Marquez oder Maverick Vinales tauscht nur noch in den seltensten Fällen das Fitnessstudio gegen die Bar ein.
"In der Vergangenheit ging es nur darum, mutig zu sein. Heute ist es auch wichtig, professionell und athletisch zu sein", weiß Rossi. "Die meisten Fahrer trainieren sehr viel, halten eine strenge Diät ein und führen kein normales Leben mehr. Ich glaube aber, dass es wichtig ist, auch Spaß zu haben." Etwas, das Rossi definitiv gelingt. Obwohl der Altmeister sein Trainingspensum in der Kraftkammer und auf seiner Ranch in den vergangenen Jahren massiv erhöht hat, genießt Rossi sein Leben in vollen Zügen.
Auf Partys des MotoGP-Paddocks ist Rossi regelmäßig einer der letzten Piloten, den man antrifft. Und auch beim Rauchen nach einem Essen mit Freunden wurde Rossi vor einigen Jahren erwischt. Er legt sich selbst nur wenige Verbote auf: "Ich mache nichts Besonderes. Ich esse kein Junk-Food und versuchte einfach, mich gesund zu ernähren."
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