Tech3 wird ab 2019 in der MotoGP für drei Jahre Motorräder von KTM einsetzen. Teamchef Herve Poncharal bestätigte am Samstag den Deal indirekt: "Wir wollten immer als Junior-Team für ein Werk arbeiten, aber mit Yamaha war das nie möglich. Nun haben wir einen Partner, der in allen drei Klassen engagiert ist", erklärte der Franzose im offiziellen MotoGP-Livestream nach Test-Abschluss in Katar.

Aktuell ist nur KTM in allen drei Klassen mit einem eigenen Motorrad vertreten, womit nun klar ist, dass die Österreicher mit Tech3 kooperieren werden. Eine offizielle Bestätigung aus Mattighofen steht bislang aber noch aus. Poncharal verriet aber bereits Details der Zusammenarbeit: "Der Deal läuft über drei Jahre und wir bekommen künftig die gleichen Bike-Spezifikationen wie das Werksteam. Es werden somit vier gleichwertige Motorräder in der Startaufstellung stehen. So etwas haben wir schon lange angestrebt."

Yamahas Politik bestraft

Bei Yamaha bekam Tech3 stets nur Vorjahresmaterial und bekam aktuelle Entwicklungen der Japaner entweder verzögert oder überhaupt nicht. Ein Umstand, der Poncharal sauer aufstieß - vor allem, da Ducati und Honda zuletzt ihren Kunden vereinzelt volle Werksunterstützung gaben und auch einzelne Fahrer auf Werksverträge setzten.

Johann Zarco war in Poncharals Überlegungen die entscheidende Trumpfkarte. "Falls Johann für 2019 kein Full-Factory-Paket erhalten hätte, wäre in unserer Welt etwas gewaltig schief gelaufen. Das ist nämlich das letzte Puzzleteil, das ihm noch fehlt, um im Titelkampf mitzumischen", ist sich der Franzose sicher.

Zarco als wichtiger Faktor

"Mit Yamaha wäre das aber nie passiert. Er hatte zwar den Traum, in deren Werksteam aufzusteigen, aber Vinales hat bereits verlängert und Rossi wird das bald tun. Dort war also kein Platz", so Poncharal. Dass KTM Johann Zarco schon seit Monaten umwirbt, ist ein offenes Geheimnis im Paddock.

Ob der Franzose nun mit voller Werksunterstützung bei Tech3 bleibt, oder direkt ins Factory-Team von KTM wechselt, ist noch offen. Dass Zarco 2019 auf einem MotoGP-Bike der Österreicher sitzen wird, ist indes so gut wie sicher.