Die offizielle Präsentation von Yamahas MotoGP-Team am Mittwoch brachte erste Neuigkeiten für den Fahrermarkt im Hinblick auf die Saisons 2019 und 2020. Maverick Vinales hat für weitere zwei Jahre im Yamaha-Werksteam unterschrieben, ehe die zweite Saison seines aktuellen Vertrags überhaupt beginnt. Vinales ist somit der erste MotoGP-Pilot, der bis ans Ende dieser Dekade an einen Rennstall gebunden ist.

Damit hat er auch Yamaha-intern gegenüber Valentino Rossi vorgelegt. Der hatte stets betont, eine Entscheidung über seine Zukunft erst nach einigen Rennen 2018 treffen zu wollen. Die offizielle Verkündung wurde damit für den Frühsommer erwartet, Rossis Heimrennen Anfang Juni in Mugello etwa wäre eine passende Bühne gewesen.

Valentino Rossi buhlt um Yamahas Zuwendung

Eine frühere Entscheidung, sich weiter an den aktuellen Arbeitgeber zu binden, kommt aber freilich einem Vertrauensvorschuss gegenüber Team und Hersteller gleich. Ein solcher kann selbst Yamaha-Legende nicht schaden. "Das zeigt das gegenseitige Vertrauen ineinander und den Glauben daran, dass wir gemeinsam MotoGP-Weltmeister werden können", gab auch Yamaha-Motorsportdirektor Lin Jarvis anhand Maverick Vinales' Vertragsverlängerung zu Protokoll.

Und tatsächlich klang es bei der offiziellen Yamaha-Präsentation am Mittwoch in Madrid durchaus danach, als könnte Rossi seine Entscheidung nun bereits wesentlich früher fällen. "Wir haben schon über meine Zukunft gesprochen und ich habe ein gutes Gefühl was das betrifft, aber zuerst will ich jetzt einmal die Testfahrten absolvieren. Die Testfahrten sind extrem wichtig, denn man kann da schon mehr oder weniger erahnen, wie die Saison verlaufen wird. Die Geschehnisse in den Tests ähneln denen an den Rennwochenenden im Normalfall", erklärte er dort.

Die Wintertests 2018 könnten für Valentino Rossis Karriere entscheidend werden, Foto: Yamaha
Die Wintertests 2018 könnten für Valentino Rossis Karriere entscheidend werden, Foto: Yamaha

Die bisherigen Erfahrungen mit der Yamaha M1 des Modelljahrgangs 2018 konnten Rossi noch nicht restlos überzeugen: "Bei den Testfahrten in Valencia sind wir erstmals mit dem neuen Motorrad gefahren und ich hatte einige Zweifel. Yamaha hat mir versprochen, dass sie daran gearbeitet haben. Wir werden sehen, was in Sepang passiert. Ich möchte gerne weitermachen, aber das Wichtigste ist, konkurrenzfähig zu sein. Wenn das der Fall ist, sehen wir weiter."

Die Wintertestfahrten 2018 enden am 3. März nach drei Tagen in Losail, zuvor wird bereits jeweils drei Tage in Sepang (28. bis 30. Januar) und auf der neuen MotoGP-Strecke im thailändischen Buriram (16. bis 18. Februar) getestet.

Valentino Rossi könnte vor Katar-GP verlängern

Gut möglich also, dass sich Valentino Rossi doch zu einer Vertragsverlängerung vor Saisonbeginn durchringt. So, wie es Maverick Vinales nun getan und wie es Rossi selbst bereits 2016 vorgemacht hatte, als sein Vertrag für die Saisons 2017 und 2018 am Qualifying-Samstag beim Auftakt in Katar bekanntgegeben wurde.

Doch selbst wenn es zur Vertragsverlängerung kommt, ist nicht garantiert, dass Rossi der MotoGP bis 2020 erhalten bleibt. Zwar sind in den vergangenen Jahren Zweijahresverträge in der MotoGP - vor allem für Spitzenpiloten - absolut üblich, Rossi könnte sich aber auch einen Deal für nur eine Saison vorstellen. Dem würde Yamaha aufgrund des herausragenden Standings von 'Il Dottore' wohl zustimmen. "Alles ist möglich", schmunzelt Rossi.