Es war ein geschichtsträchtiges Wochenende für Aleix Espargaro und Aprilia. In FP2 am Freitag führte der Spanier das Klassement an. Es war die erste Bestzeit für einen Aprilia-Piloten in der Geschichte der MotoGP. Im Qualifying am Samstag bestätige Espargaro seine starke Leistung mit Startplatz acht und auch im Rennen lief es zunächst gut für ihn.

Schon in Runde drei lag Espargaro auf dem sechsten Platz und griff in Runde acht den vor ihm liegenden Jack Miller an. In Turn 1 übertrieb er es dabei aber, musste eine weite Linie gehen und rutschte beim Rettungsversuch weg. Espargaro schlitterte in der äußerst schnellen Rechtskurve durch die Auslaufzone.

Ein Abflug, der für ihn nicht ohne Konsequenzen blieb. Im Medical Center von Phillip Island folgte für Espargaro die ernüchternde Diagnose: Er brach sich den vierten Mittelhandknochen links. Eine solche Verletzung bedeutet normalerweise eine Operation und bis zu sechs Wochen Gips. Espargaro verzichtet aber auf einen chirurgischen Eingriff und will schon am Freitag in Sepang wieder auf seiner Aprilia RS-GP sitzen.

"Ich denke, dass das trotz der Verletzung an meiner Hand möglich ist", gibt sich der kämpferische Spanier gewohnt optimistisch. "Natürlich muss ich aber am Freitag sehen, wie es mir geht." Realistisch betrachte ist für Espargaro, der nach dem Australien-GP mit 62 Zählern auf Rang 13 der Gesamtwertung liegt, noch der elfte Platz möglich. Dort liegt mit 70 Punkten Alvaro Bautista, fünf Zähler dahinter Jack Miller.

Espargaro gerät aber auch unter Druck von hinten. Scott Redding und Andrea Iannone liegen nur einen beziehungsweise zwei Punkte hinter ihm, auch Bruder Pol fehlen nur zwölf Zähler. Außerdem gilt es, eine schallende Ohrfeige für Aprilia zu verhindern. In der Teamwertung ist man auf Phillip Island bereits hinter die Österreicher zurückgefallen, in der Herstellerwertung - hier wird immer nur der bestplatzierte Fahrer einer Marke gewertet - liegt man nur noch sechs Punkte in Front.