Wieder lange geführt und am Ende erneut nicht gewonnen. Danilo Petrucci muss weiterhin auf seinen ersten MotoGP-Sieg warten. In Motegi leistete der Italiener auf seiner Ducati elf Führungsrunden und lag damit länger an der Spitze als jeder einzelne seiner Konkurrenten. Doch am Ende lief er als Dritter ein.

"Das halbe Rennen habe ich das Feld angeführt. Natürlich denkt man da allmählich an einen Sieg, aber diese zwei haben mir heute einen Strich durch die Rechnung gemacht", sagte Petrucci in der Pressekonferenz nach dem Rennen, in der er an der Seite von Sieger Andrea Dovizioso und WM-Leader Marc Marquez Platz genommen hatte.

Seine Führungsarbeit in Assen und Misano mit eingerechnet, hält Petrucci 2017 sogar schon bei 33 Runden auf P1 eines Rennens. Wirklich nahe kam er dem Sieg in Motegi aber nicht, denn am Ende fehlten über zehn Sekunden. "In Assen habe ich den Sieg auf der letzten Runde verloren, soweit kam es heute gar nicht. Marc und Dovi sind ein unglaubliches Rennen gefahren. Ich freue mich daher über mein Ergebnis", so Petrucci.

Petrucci beweist Mut vor dem Start

Denn der Italiener hatte aus der ersten Startreihe alles auf eine Karte gesetzt. Als einer von nur sechs Fahrern setzte er auf den weicheren Hinterreifen. Gut ging dieses Experiment nur bei ihm, denn der Rest der Fahrer auf dem "Extrasoft" landete außerhalb der Top-10 (beide KTM-Fahrer), stürzte (Abraham und Bautista) oder gab auf (Pedrosa).

"Natürlich war es ein Gamble mit diesem Hinterreifen, aber zu Beginn hat es sich ausgezahlt", erklärte Petrucci. Ich musste nicht einmal hundertprozentig pushen und konnte trotzdem eine Lücke von bis zu zwei Sekunden öffnen. Dann begann der Hinterreifen aber immer mehr durchzudrehen."

Die missglückte Soloflucht endete in der 13. Runde, als zunächst Marc Marquez an Petrucci vorbei ging und einen Umlauf später auch Dovizioso sich den Italiener schnappte. Zwei Runden konnte er mit dem Top-Duo noch mithalten, dann musste er abreißen lassen. Auf seine Verfolger hatte Petrucci zu diesem Zeitpunkt aber bereits acht Sekunden Vorsprung, die er letztlich auch ins Ziel brachte.

Probleme gegen Rennende

"Marc und Dovi konnten bis zum Schluss pushen und ich konnte dieses Duell vor mir verfolgen. Aber für mich selbst wurde der Hinterreifen immer kritischer. Irgendwann konnte ich auf den Geraden nicht einmal mehr das Gas voll aufziehen, weil mein Motorrad dann zu rutschen begann", so Petrucci.

Der vierte Podestplatz in der laufenden Saison gibt aber Zuversicht. Vor allem unter schwierigen Wetterbedingungen ist Petrucci mittlerweile ein konstanter Anwärter auf die vordersten drei Ränge. "Ja, es ist eine gute Saison mit guten Einzelergebnissen. In der Gesamtwertung werfen mich leider einige Crashes und Defekte insgesamt zurück", sagte der Italiener, der klarstellte: "Eigentlich bin ich hier, um eines Tages zu gewinnen."