Rennen

Marcel Schrötter (Moto2, 13.): Das deutsche Intact-GP-Duo konnte seine gute Ausgangslage mit den Startplätzen sieben und acht nicht nutzen. Schrötter verlor bereits in der ersten Runde einige Plätze und rutschte in der Folge sogar aus den Punkten. Ein völlig verkorkster Auftakt in das Rennen. Danach aber konnte er sich stabilisieren und kam bis auf Rang zwölf nach vorne, den er aber kurz vor Schluss an Remy Gardner verlor.

"Ich habe in den ersten drei Runden schon ziemlich viele Plätze verlor, obwohl ich mich am Anfang gar nicht so schlecht gefühlt habe. Natürlich hatte ich auch im Rennen noch die Probleme, die ich das gesamte Wochenende schon im Nassen hatte. Das Vertrauen zum Hinterrad war einfach ganz schlecht. Ich habe nie gewusst, wie sehr ich pushen und wie viel Schräglage ich gehen kann und habe so in den schnellen Kurven viel Zeit verloren, weil ich nicht konsequent Gas geben konnte. Durch den Regen im Qualifying standen viele schnelle Fahrer hinter uns in der Startaufstellung, was dazu führt, dass diese schnell nach vorn fahren, es gab dann viele Berührungen und das kostet Zeit. Nachdem ich meinen Rhythmus gefunden habe, war es gar nicht so schlecht."

Sandro Cortese (Moto2, DNF): Corteses Anfangsphase gestaltete sich ähnlich wie die seines Teamkollegen. Im Gegensatz zu Schrötter konnte sich Cortese aber stets um die Top-10 halten. In Runde sechs war sein Rennen aber beendet. Im Zweikampf mit Tetsuta Nagashima, der von hinten heranflog, kamen beide zu Sturz. Beide konnten zunächst weiterfahren, doch am Ende der Runde kam Cortese an die Box und musste aufgeben.

"Ein anderer Fahrer ist gestürzt und hat mich dann abgeschossen. Leider gibt es da nicht viel zu sagen. Am Anfang habe ich wichtige Positionen verloren, weil ich in der ersten Kurve beinahe einen Highsider gehabt hätte. Wir sind dann lange Zeit alle gleich schnell gefahren und so konnte ich nicht wirklich Plätze gutmachen. Als ich Locatelli überholt habe, konnte ich einen guten Rhythmus aufbauen. Doch in Kurve drei hat mich Nagashima viel zu spät überholt, ihm ist früh das Vorderrad eingeklappt und so ist er in der Kurve in mich reingerutscht."

Philipp Öttl (Moto3, 6.): Die beste deutsche Performance am Motegi-Sonntag zeigte Philipp Öttl. Im Qualifying noch geschlagener 21., startete er im Rennen eine grandiose Aufholjagd. Binnen der 13 Runden, auf die das Rennen verkürzt wurde, kam Öttl bis auf den sechsten Platz nach vorne. WM-Leader Joan Mir, der einen Platz vor Öttl gestartet war, kam zum Vergleich nur auf Rang 18 ins Ziel.

"Ich hatte einen guten Start in das Rennen, aber die Sicht war zu Beginn sehr schlecht. Ab Rennhälfte konnte ich mich dann aber gut nach vorne arbeiten und bin schließlich auf dem sechsten Platz ins Ziel gekommen. Das Team hat wieder das ganze Wochenende sehr stark gearbeitet und mir ein gutes Motorrad hingestellt."

Qualifying

Sandro Cortese (Moto2, 7.): Starke Leistung der beiden deutschen Fahrer beim Qualifying in Motegi. Auf zum ersten Mal an diesem Wochenende trockener Strecke fuhr Sandro Cortese auf Rang acht und untermauerte damit seine gute Tendenz der letzten Rennen. Sein Rückstand auf die Pole-Zeit von Takaaki Nakagami betrug nur sechs Zehntelsekunden. Dass Cortese auch bei einem verregneten Rennen ein Kandidat sein dürfte, untermauerte er mit Rang sechs im dritten Training einige Stunden zuvor.

"Ich bin nicht wirklich zufrieden und habe mir heute schon mehr erhofft. Der Rhythmus war im Nassen das ganze Wochenende gut, im Trockenen allerdings hatte ich keinen Anhaltspunkt. Es war ein Pokerspiel mit dem Grip, besonders auf den Slicks. Aber ich denke, auch von P7 kann man ein gutes Rennen fahren. Sollte es morgen regnen, erhoffe ich mir zunächst, ins Ziel zu kommen. Im Regen wird es schwierig, auch wenn ich mich sehr wohl fühle. Bei den Bedingungen muss man es erst mal nach Hause fahren. Aber natürlich visiere ich eine Top-Ten-Platzierung an."

Marcel Schrötter (Moto2, 8.): Auch der zweite Intact-GP-Pilot zeigte eine gute Leistung. Marcel Schrötter landete gleich hinter Cortese auf Rang acht, wenngleich der teaminterne Abstand von acht Zehnteln extrem groß war. Im vergleich zum Freitag zeigte sich der 26-Jährige aber stark verbessert. Beide Deutschen starten damit aus der dritten Reihe. Bei Schrötter wird abzuwarten sein, ob ihm seine verletzte Hand über die Renndistanz noch Probleme bereitet.

"Ich denke, ich sollte zufrieden sein. Die Freien Trainings im Nassen waren überhaupt nicht gut für mich. Ich hatte später im Qualifying zwar von Anfang an ein gutes Gefühl, aber besonders Kurve 9 war noch komplett feucht und da habe ich mir schwer getan. Dieser Sektor hat mich vier Zehntel gekostet. Ansonsten war ich relativ schnell. Es war das erste Training im Trockenen und ein erster Test, wie es mit der Hand in den harten Bremszonen funktioniert. Es ist wahrlich nicht ohne. Ich hoffe, dass es morgen über die Renndistanz geht, wenn es trocken sein sollte."

Philipp Öttl (Moto3, 21.): Ein komplett enttäuschendes Qualifying erlebte Philipp Öttl in der Moto3-Klasse. Nur Rang 21 kam am Ende dabei heraus. Während die Konkurrenz gegen Ende der Session noch deutlich zulegen konnte, wurde der 21-Jährige immer weiter durchgereicht. Für das Rennen hat er mit dem WM-Leader Joan Mir, der direkt vor ihm startet, aber möglicherweise eine gute Lokomotive.

Training

Sandro Cortese (Moto2, 8.): Sandro Cortese war am ersten Trainingstag in Japan der Beste der deutschen Piloten. Am Vormittag fuhr er im strömenden Regen eine Zeit von 2:06.694 und wurde damit Sechster. 1.234 Sekunden fehlten ihm auf den Führenden Alex Marquez. Am Nachmittag ließ der Regen ebenfalls nicht auf sich warten. Cortese wurde mit einer 2:06.641 Siebter. Damit verschlechterte er sich zwar um einen Rang im Vergleich zur Vormittags-Session, sein Rückstand auf den Schnellsten Tom Lüthi verkleinerte sich aber auf 1.359 Sekunden. In der Gesamtwertung fuhr Cortese damit auf den achten Rang.

"Ich hatte schon seit heute Morgen ein gutes Gefühl. Wir haben gut gearbeitet und ich konnte auf dem positiven Trend der letzten beiden Rennen aufbauen. Im Regen ist es immer eine Gefühlssache, wie man hineinfindet. Ich bin es aber sachlich angegangen. Wir hatten jetzt schon zwei gute Trainings im Regen und daran können wir anknüpfen. Jetzt werden wir schauen, was das Wetter die nächsten Tage macht. Im Regen haben wir eine gute Richtung eingeschlagen. Vielleicht soll es morgen trocken werden, aber auch da fühle ich mich wohl."

Marcel Schrötter (Moto2, 30.): Marcel Schrötter kämpft beim Japan GP immer noch mit den Nachwirkungen seiner jüngsten Verletzung. Sein Teamchef gab in einem TV-Interview an, dass sich der Deutsche immer noch nicht fit fühle. Das schlug sich in Schrötters Ergebnissen nieder. Insgesamt wurde er nur 30. in der Gesamtwertung des Tages. Am Vormittag fehlten ihm ganze 3.391 Sekunden auf die Bestzeit von Alex Marquez, was Schrötter einen 25. Rang in dieser Session einbrachte. Am Nachmittag wurde er mit einer 2:09.233 sogar nur 29.

Harter erster Tag für Marcel Schrötter in Motegi, Foto: Intact GP
Harter erster Tag für Marcel Schrötter in Motegi, Foto: Intact GP

"Ich bin natürlich enttäuscht, denn ich habe mir das anders vorgestellt. Ich kann nicht richtig einschätzen, wie viel der heutigen Leistung an meiner Hand liegt und wie viel davon vom Motorrad kommt. Im Regen konnte ich jedenfalls kein Vertrauen aufbauen. Mit meiner Hand geht es leider auch noch nicht so gut, wie ich es erwartet habe, trotz der drei Wochen Pause seit Aragon. Ich bin heute dennoch ohne Schmerzmittel gefahren, da ich ungern mein Gefühl über das Wochenende verlieren will und für Sonntag dann abbaue, nur weil das Schmerzmittel darüber hinwegtäuscht, wie es wirklich aussieht."

Philipp Öttl (Moto3, 16.): Auch in der Moto3 lief es aus deutscher Sicht nur etwas mehr erfolgreich. Insgesamt fuhr Philipp Öttl auf den 16. Rang in der Gesamtwertung des Tages. In der ersten Trainings-Session des Tages fuhr der einzige deutsche Moto2-Starter einer Bestzeit von 2:11.952. Damit fehlten ihm 2.375 Sekunden auf Nicolo Bulega, der das beste Ergebnis des Trainings einfuhr. Öttl wurde nur 13. Am Nachmittag verbesserte sich der Deutsche auf den zwölften Rang in der Trainings-Wertung. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 2:12.016 fehlen ihm 1.388 Sekunden auf Top-Mann Romano Fenati.