Die Geschicke des Sachsenrings sind seit 1. Oktober in den Händen einer Frau: Langzeit-Chef Wolfgang Streubel legte per 30. September sein Amt als Geschäftsführer der Sachsenring Rennstrecken Management GmbH (SRM) nieder und übergibt ab sofort an Nadin Pohlers.

Pohlers gehört dem Stab der SRM seit 2012 an und war zuletzt als Prokuristin tätig. In einer Aussendung wird die 27-Jährige als "rechte Hand" Streubels bezeichnet. Die Hofübergabe am Sachsenring sei schon lange geplant gewesen, heißt es in einem Statement des SRM.

Pohlers tritt zu einem kritischen Zeitpunkt ihr Amt an. Das vergangene MotoGP-Rennen brachte der GmbH ein Minus im mittleren sechsstelligen Bereich. Zudem brachen die Zuschauerzahlen ein: nach einer Ticketpreiserhöhung, einer Terminverschiebung nach dem Start des Vorverkaufs sowie der zeitlichen Nähe zu dem Rennen in Assen.

Neue Chefin muss Probleme lösen

Satte 22,4 Prozent weniger Fans pilgerten an die Strecke und mit einem Gesamtwert von 164.801 Zuschauern über das gesamte Wochenende erreichte man den tiefsten Wert der letzten zehn Jahre. Gerüchte über eine Ablöse des Sachsenrings im Kalender machten die Runde. Doch der ADAC hält dem Rennen die Stange. "Der ADAC e.V. hat einen gültigen Vertrag mit der SRM zur Austragung des Deutschen Motorrad-Grand-Prix auf dem Sachsenring und diesen Vertrag werden wir erfüllen. Motorsportveranstaltungen sind immer Schwankungen bei den Zuschauerzahlen unterworfen, hier gilt es nun die Gründe zu analysieren, um für das kommende Jahr die richtigen Maßnahmen zu ergreifen", hieß es Anfang Juli auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com.

Ende August war dennoch FIM-Sicherheitschef Franco Uncini zu einer Inspektion auf dem Nürburgring. Der Vertrag für den deutschen Motorrad-Grand-Prix hat die Dorna mit dem ADAC abgeschlossen, der das Rennen wiederum an das SRM vergeben hat. Der laufende Vertrag endet mit dem Grand Prix im Jahr 2021.